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"+1": Google antwortet auf Facebooks "Gefällt mir"

Plant Google ein eigenes Social Network?
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Google will Facebook Konkurrenz machen Google will Facebook Konkurrenz machen
Bild: teltarif.de
Google hat etwas gegen den wachsenden Einfluss des beliebten Social Networks Facebook und will seine Suchergebnisse stärker auf den Freundeskreis eines Nutzers ausrichten. Analog zur "Gefällt mir"-Funktion von Facebook werden die Nutzer bei Google künftig einzelne Inhalte mit einem "+1"-Knopf hervorheben können. Bei der Suche etwa nach einem Rezept oder Hotel werden direkt Empfehlungen von Freunden oder Verwandten eingeblendet, erläuterte Google in einem Eintrag im eigenen offiziellen Blog.

Google will Facebook Konkurrenz machen Google will Facebook Konkurrenz machen
Bild: teltarif.de
Die Funktion erinnert sehr stark an das Konzept der "sozialen Suche", das Facebook zusammen mit Googles Erzrivalen Microsoft stetig vorantreibt. Die Vorlieben und Informationen der Freunde eines Nutzers seien für diesen relevanter als Treffer, die ein Suchmaschinen-Algorithmus ergibt, so die Argumentation von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Deswegen sollten sie bei Suchergebnissen prominenter angezeigt werden, also weiter nach oben rutschen oder anderweitig kenntlich gemacht werden.

Google ist zwar nach wie vor die unangefochtene Nummer eins bei Suchanfragen im Internet. Mit den kleinen Werbe-Anzeigen, die passend im Umfeld von Suchtreffern platziert werden, verdient der Konzern Milliarden. Facebook mit seinen rund 600 Millionen Nutzern wird inzwischen allerdings oft als potenzielle Gefahr für das Google-Geschäft gesehen: Wenn die Menschen in Zukunft mehr über Facebook und die Microsoft-Suche Bing suchen, würde Google weniger verdienen. Mit eigenen Aktivitäten im "Social Web" wie zum Beispiel dem Online-Netzwerk Orkut hatte Google bislang nur mäßigen Erfolg.

Eigenes Social Network von Google in Arbeit?

Die "+1"-Funktion soll schrittweise zunächst für die englischsprachige Google-Suchmaschine freigeschaltet werden. Um sie zu nutzen, braucht der Nutzer ein Google-Profil. Dort können alle "+1"-Favoriten verwalten werden. Um die Empfehlungen anderer Nutzer sehen zu können, muss der Nutzer natürlich am Computer auch mit einem Google-Account angemeldet sein.

Die neue Funktion könnte ein weitere Schritt sein, der Google am Ende ein eigenes Social Network bescheren soll. Gerüchte über einen solchen Plan des Suchmachinenriesen wurden schon mehrfach laut, und mit dem Zwang zu öffentlichen Profilen, die auch optisch an das Facebook-Layout angeglichen wurden, scheint der Weg nicht mehr weit. Bei Basicthinking wird ein Start des eigenen Social Networks von Google für den August erwartet.

Im folgenden Video erklärt Google selbst noch einmal, wie "+1" funktioniert.

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