iPhone: So viele Nutzer hat der AppStore in Europa
Apple hat Zahlen zur Nutzung seiner AppStores in Europa genannt. Hintergrund ist das Gesetz über digitale Dienste (GdD), das besonders strenge Regeln für Plattformen mit monatlich durchschnittlich 45 Millionen oder mehr aktiven Nutzern vorsieht. Den Angaben von Apple zufolge überschreitet derzeit nur der AppStore für iOS diese Grenze. Dieser ist auf iPhone und iPad touch nutzbar und hat den von Apple veröffentlichten Zahlen zufolge 101 Millionen aktive Nutzer pro Monat in der EU.
Die zweitgrößte Software-Plattform von Apple ist den Angaben zufolge der AppStore für iPadOS, der aber "nur" auf 23 Millionen monatliche aktive Nutzer in den Staaten der Europäischen Union kommt. Der macOS AppStore liegt bei rund sechs Millionen Anwendern, der Software-Shop für das Apple TV bringt es auf einen Durchschnittswert von einer Million aktiven Nutzern. Auf den AppStore für die Apple Watch, auf den E-Book-Store und auf die Möglichkeit, bezahlte Podcast-Abonnements zu nutzen, greifen weniger als eine Million Kunden pro Monat in der EU zurück.
"Ungeachtet weiterer Überlegungen über die rechtliche Einstufung ist Apple der Ansicht, dass jede Version des AppStores eine eigenständige Online-Plattform im Sinne des GdD bildet und nur der iOS AppStore als VLOP angesehen werden kann", so der Konzern in einer Mitteilung. Unter VLOPs sind die sehr großen Online-Plattformen mit mehr als 45 Millionen regelmäßigen Nutzern zu verstehen. Trotzdem beabsichtige Apple, "auf freiwilliger Basis" alle existierenden Versionen des AppStores an die geltenden GdD-Vorschriften für VLOPs anzupassen. Hintergrund sei, dass die Ziele, die mit dem Gesetz erreicht werden sollen, Apples Zielen, die Verbraucher vor illegalen Inhalten zu schützen, übereinstimmen.
Facebook, Twitter & Co.: Verschärfte EU-Regeln
Ob es um Hass, um Propaganda für Terror oder gefälschte Produkte geht: Das Internet wird oft als rechtsfreier Raum wahrgenommen. Das will die EU mit einem neuen Gesetz ändern. Auf 19 Internetriesen kommen besonders strenge Vorgaben zu.
Twitter, Facebook, Tiktok und mehrere Google-Dienste müssen in der EU künftig besonders scharfe Regeln gegen illegale Inhalte erfüllen. Die EU-Kommission stufte am Dienstag in Brüssel insgesamt 19 Dienste als "sehr große Online-Plattformen" und "sehr große Online-Suchmaschinen" unter dem neuen Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) ein. Dazu gehören auch Zalando, Wikipedia, Booking.com, der Amazon Marketplace und der Appstore von Apple.
Plattformen müssen illegale Inhalte entfernen.
Der Digital Service Act reguliert große Inhalte-Anbieter gewaltig.
Foto: Picture Alliance/dpa
Der DSA soll sicherstellen, dass Plattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten schneller entfernen als bislang. Für Nutzer wird es wiederum einfacher, solche Inhalte zu melden. Grundsätzlich müssen große Dienste mehr Regeln befolgen als kleine.
Für sehr große Plattformen und Suchmaschinen mit mehr als 45 Millionen aktiven Nutzern im Monat gelten besonders strenge Vorgaben. Aus Sicht der EU geht von ihnen ein besonders großes Risiko für die Gesellschaft aus.
Vier Monate Karenzzeit
Die nun benannten Dienste haben vier Monate Zeit, ihre Pflichten unter dem DSA zu erfüllen. Dazu gehört, dass sie selbst eine Risikobewertung zum Umgang mit illegalen Inhalten aufsetzen. Hierzu zählen die Gefahr für geschlechtsspezifische Gewalt sowie der Schutz von Minderjährigen und ihrer mentalen Gesundheit. Die Berichte werden dann von der EU-Kommission geprüft.
Strikte Regeln
Zudem ist es den Unternehmen verboten, Werbung auf Grundlage sensibler Daten wie politischer Einstellungen oder der sexuellen Orientierung anzuzeigen. Personalisierte Werbung für Minderjährige ist grundsätzlich verboten.
Wer sich nicht an die Regeln hält, dem drohen Strafen bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Die DSA-Regeln gelten ab dem 17. Februar kommenden Jahres für alle Dienste, die unter das Gesetz fallen. Zu den 19 nun designierten Plattformen und Suchmaschinen gehören außerdem Alibaba AliExpress, Google Play, Google Maps, Google Shopping, Instagram, LinkedIn, Pinterest, Snapchat, YouTube sowie die Suchmaschinen von Google und Bing.
Die EU hat gestern neue Vorschriften zur Produktsicherheit veröffentlicht.