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Google: Neue Street-View-Bilder aus Deutschland online

Vor zwölf Jahren regten sich Daten­schützer und Poli­tiker über die Panorama-Fotos von Google Street View auf. Der Neustart des Dienstes nach langer Pause geht nun aber völlig geräuschlos über die Bühne. Und inzwi­schen kann man auch die neuen Bilder erkunden.
Von dpa /

Berliner Stadtschloss / Humboldtforum neu auf Street View Berliner Stadtschloss / Humboldtforum neu auf Street View
Bild: Google Blog
Die Karten­anwen­dung Google Maps zeigt nach rund zwölf Jahren Aktua­lisie­rungs­pause wieder frische Panorama-Bilder aus Deutsch­land an. Der Internet-Konzern stellte heute neue virtu­elle Ansichten von Straßen und Sehens­wür­dig­keiten der 20 größten deut­schen Städte online. Zusätz­lich seien weitere Regionen in ganz Deutsch­land hinzu­gekommen, die nun erst­mals virtuell in Google Street View besucht werden könnten, teilte Google mit.

Bei der Einfüh­rung von Street View in Deutsch­land im Jahr 2010 war der Dienst auf zum Teil starken Wider­stand in der Politik, bei Haus­eigen­tümern und bei Daten­schüt­zern gestoßen. Fast eine Vier­tel­mil­lion Menschen legten damals Wider­spruch ein und zwangen Google, die Abbil­dung ihrer Häuser zu verpi­xeln, was die Qualität des Dienstes insge­samt beein­träch­tigte. 2011 kündigte der Konzern daraufhin an, keine weiteren Kame­rafahrten mehr zu unter­nehmen.

Auto-Kenn­zei­chen und Gesichter auto­matisch verpi­xelt

Berliner Stadtschloss / Humboldtforum neu auf Street View Berliner Stadtschloss / Humboldtforum neu auf Street View
Bild: Google Blog
Die nun veröf­fent­lichen Bilder stammen aus dem vergan­genen Jahr. Google ist zudem seit Juni erneut mit Fahr­zeugen in Deutsch­land unter­wegs, um weitere Regionen zu Street View hinzu­fügen zu können. Die Fahr­zeuge werden noch bis Oktober durch Stadt und Land fahren, um Fotos aufzu­nehmen. Um bestimmte Sehens­wür­dig­keiten gut zu erfassen, sind auch Beschäf­tigte mit einem Kame­raruck­sack zu Fuß unter­wegs.

Die Google-Autos filmen keine Videos, sondern erstellen alle paar Meter hoch auflö­sende 3D-Panora­mabilder. Diese werden später mit einer Soft­ware digital mitein­ander verknüpft, sodass sich die Anwen­derinnen und Anwender virtuell in dem Stra­ßen­bild auf dem Smart­phone oder PC bewegen können. Die insge­samt neun Kameras befinden sich in 2,9 Metern Höhe und erfassen auch Stra­ßen­schilder und Schrift­züge von Geschäften. Auto-Kenn­zei­chen und die Gesichter von Passanten werden auto­matisch verpi­xelt.

Die neue Version von Street View wird als Cloud­dienst online gestellt. Dies kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Promi­nente Stra­ßen­züge wie der Berliner Kurfürs­ten­damm standen bereits am Diens­tag­morgen mit frischem Bild­mate­rial online. Möglich waren auch virtu­elle Reisen zum Stadt­schloss in Berlin, in das neu entstan­dene Werks­viertel in München mit seinem Umadum-Riesenrad oder ein virtu­eller Besuch der Elbphil­har­monie in Hamburg.

Google muss wie im Jahr 2010 jede Wohnung und jedes Haus vor der Veröf­fent­lichung der neuen Bilder unkennt­lich machen, wenn Mieter oder Eigen­tümer dies wollen. Aller­dings gelten die alten Anträge von damals nicht mehr, sie müssen neu gestellt werden. Der Wider­spruch kann per Mail, per Formular oder per Post erfolgen. Bislang haben nur wenige Menschen in Deutsch­land sich gegen eine Veröf­fent­lichung der Panorama-Bilder ausge­spro­chen.

Tipps & Tricks: In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie das meiste aus der beliebten Navi­gations-App Google Maps heraus­holen können.

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