Datennetze

T-Mobile: Evolved EDGE vorerst kein Thema

Femtozellen kommen zunächst nicht für Privatkunden
Von Thorsten Neuhetzki /

Evolved EDGE wird bei T-Mobile mittelfristig gesehen keine Rolle spielen. Das teilte das Unternehmen heute im Rahmen der CeBIT Preview in München mit. Vielmehr wolle man auf einen weiteren Ausbau der UMTS-Netze setzen. Mit Evolved EDGE wäre auf Basis der GSM-Netze, die bereits nahezu flächendeckend existieren, eine Bandbreite von bis zu 1,2 MBit/s im Downstream möglich. Dazu muss jedoch das Netz mit neuer Hardware versehen werden.

Doch nicht nur das Netz muss erweitert werden, auch die Kunden benötigen neue Endgeräte, bevor sie den EDGE-Turbo nutzen könnten. Das ist auch der Grund, mit dem T-Mobile darauf verweist, Evolved EDGE bis auf weiteres nicht einführen zu wollen. Eher wolle man sich auf die Mobilfunknetze der 4. Generation konzentrieren. In diesem Jahr werde man sich weiterhin um die Machbarkeit eines LTE-Netzes kümmern und zur CeBIT auch LTE demonstrieren.

Femtozellen im Laufe des Jahres für Geschäftskunden erhältlich

Noch in diesem Jahr will T-Mobile das Thema Femtozelle angehen, nachdem ein Friendly User Test in der Region Köln/Bonn bereits im vergangenen Jahr gestartet wurde. Allerdings werde man sich dabei zunächst nur auf das geschäftliche Umfeld konzentrieren und beispielsweise nicht mit UMTS abgedeckte Konferenzräume und ähnliche Umfelder erschließen und per DSL anbinden. Für Privatkunden wird es die UMTS-Basisstation für zu Hause zunächst nicht geben.

T-Mobile sieht nicht den Nutzwert einer Femtozelle für Endverbraucher. Allerdings gibt es durchaus Kunden, die an ihrem Wohnort zwar einen zur Anbindung der Femtozelle erforderlichen Breitband-Internet-Anschluss, aber keine Mobilfunkversorgung haben, so dass sie mit ihrem Handy nicht telefonieren können. Auch heute noch gibt es in ländlichen Regionen nicht oder nur schwach versorgte Gebiete. Über eine Femtozelle hätten die Kunden die Möglichkeit, wenigstens zu Hause ihr Handy zu nutzen.

Selbst in Städten kommt es vor, dass man beispielsweise im Keller oder Erdgeschoss keinen oder nur eingeschränkten Handy-Empfang hat. Mit einer Femtozelle wäre es möglich, eine solche Versorgungslücke zu schließen. Zwar mag die Zahl der betroffenen Kunden nicht sehr groß sein. Dennoch ist es unverständlich, dass T-Mobile die Möglichkeit zur Installation einer Femtozelle nicht zumindest anbietet, wenn die technische Infrastruktur hierfür gegeben ist.

Der vistream-Reseller solomo nutzt ebenfalls den Internet-Zugang der Kunden, um Mobilfunk-Versorgungslücken zu schließen. Dabei kommt jedoch keine kleine Mobilfunk-Zelle, sondern ein VoIP-Account zum Einsatz, auf den die auf der Handynummer eingehenden Anrufe kostenlos umgeleitet werden können.

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