Telekom stellt Indoor Booster für LTE und 5G ein
So sieht die Außeneinheit für den Indoor Booster aus
Foto: Telekom
Vor eineinhalb Jahren startete die Deutsche Telekom ein Pilotprojekt für sogenannte Indoor Booster. Damit wollte der Konzern Kunden eine Möglichkeit bieten, den Mobilfunkempfang in ihren Räumlichkeiten zu verbessern. Im ersten Schritt war ein 5G-Modell verfügbar, bei dessen Nutzung neben einmaligen Kosten auch monatliche Gebühren anfielen. Später stellte die Telekom noch ein LTE-Modell vor, für dessen Nutzung den Kunden zumindest keine laufenden Kosten entstanden sind.
Bei der Vermarktung beschränkte sich die Telekom auf Bayern. Zu einer Ausweitung auf weitere Regionen kam es nie. Jetzt wird das Projekt einem Bericht von Caschys Blog zufolge ganz eingestellt. Die Vermarktung wurde schon vor mehr als einem Jahr eingestellt. Nun erhalten Bestandskunden den Angaben zufolge die Kündigung. Die Nutzer müssen somit wohl künftig wieder auf den verbesserten Mobilfunkempfang verzichten, der über eine Außenantenne und einen kleinen Repeater in der Wohnung des Kunden realisiert wurde.
Dem Bericht zufolge scheitert das Projekt vor allem an bürokratischen Hürden. So stufe die Bundesnetzagentur solche Mobilfunk-Minisender offiziell als Teile des Handynetzes ein. Die Standorte müssen demnach gemeldet werden, Hauseigentümer müssen ihre Zustimmung zur Installation der Anlage erteilen. Zudem sei es nicht überall möglich gewesen, die Technik dort aufzubauen, wo sie aus technischer Sicht am besten aufgehoben wäre.
So sieht die Außeneinheit für den Indoor Booster aus
Foto: Telekom
WLAN-Internet und WiFi Calling als Alternative
Versorgungslücken gibt es in den besten Mobilfunknetzen. Je nach Standorten der Basisstationen, der Entfernung zum Nutzungsort und der Topografie kann es zu Einschränkungen kommen. Das gilt insbesondere innerhalb von Gebäuden, wo auch Mauern und möglicherweise metallbedampfte Fensterscheiben die Funkwellen abschwächen. Mit dem Indoor Booster war es möglich, diese physikalisch bedingten Schwächen auszugleichen.
Eine Alternative ist die Nutzung von WLAN-Netzen. Vorteil bei der Internet-Nutzung: Der Datenverbrauch belastet nicht die Inklusivleistung des Mobilfunkvertrags. Für die Telefonie steht WiFi Calling zur Verfügung. Das heißt, die Handynummer ist über die WLAN-Internetverbindung am Smartphone weiterhin erreichbar, und auch abgehende Telefonate sind auf diesem Weg anstelle einer klassischen Mobilfunkverbindung möglich.
Vor den Indoor Boostern für LTE und 5G gab es bereits sogenannte Femtozellen, die den gleichen Zweck erfüllt und auf Basis des UMTS-Standards gearbeitet haben. Wir haben eine solche Femtozelle seinerzeit einem Test unterzogen.