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UMTS: Vodafone schaltet Femtozellen ab

Vodafone verabschiedet sich von der UMTS-Femtozelle, die eine bessere Mobilfunkversorgung in Gebäuden sicherstellen sollte. Aber es gibt auch Ersatz für Kunden mit schlechtem Handyempfang.
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Vodafone verabschiedet sich von der Femtozelle Vodafone verabschiedet sich von der Femtozelle
Foto: Vodafone
Vor einigen Jahren hat Vodafone die Femtozelle auf den deutschen Markt gebracht, mit denen Privat- und Geschäftskunden mit schlechter Mobilfunk-Versorgung innerhalb ihrer Wohn- und Geschäftsräume die Möglichkeit bekommen sollten, über UMTS zu telefonieren und im Internet zu surfen. Nun kommt das Aus für die Femtozelle, wie der Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreiber gegenüber teltarif.de bestätigt hat.

Für Privatkunden hat Vodafone die Vermarktung der UMTS-Basisstationen im Miniformat schon vor mehr als drei Jahren eingestellt. Mittlerweile wird das Produkt auch für geschäftliche Anwender nicht mehr angeboten. Nun werden sukzessive die Femtozellen von Bestandskunden abgeschaltet. Eine Vertragsverlängerung durch die Kunden ist nicht mehr möglich. Wie die Vodafone-Pressestelle erläuterte, ist die dieses Produkt betreffende Kooperation mit dem Hersteller Huawei ausgelaufen.

Schleppende Vermarktung und technische Probleme

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Schon zum Vermarktungsstart hatten Vodafone und der Hersteller der Geräte, Huawei, mit technischen Problemen zu kämpfen, die dafür gesorgt hatten, dass sich die Auslieferung der Geräte schleppend gestaltete. Auch Nutzer beklagten zum Teil technische Probleme, beispielsweise eine nur eingeschränkte telefonische Erreichbarkeit. Diesen Effekt konnten wir im Langzeittest mit einer Vodafone-Femtozelle nicht nachvollziehen. In unserem Fall funktioniere die Telefonie stets einwandfrei.

Die Netzanbindung erfolgt über das Internet - beispielsweise über DSL oder einen Breitband-Kabelanschluss. Dabei werden für den Standort der kleinen Funkzellen auch sogenannte Handover hinterlegt. Sprich: Wenn der Nutzer den Versorgungsbereich der Femtozelle verlässt, reißt eine Verbindung nicht unvermittelt ab. Stattdessen erfolgt eine automatische Übergabe ins herkömmliche Mobilfunknetz, wo das Gespräch fortgesetzt werden kann.

Weniger gut funktionierte in unserem Langzeittest die Internet-Nutzung über das UMTS-Signal der Femtozelle. Trotz Anbindung über einen VDSL-25-Anschluss waren die Datenverbindungen in der Regel sehr langsam. Dabei spielte es keine Rolle, welches Smartphone oder Tablet zum Einsatz kam.

WiFi Calling als Ersatz für UMTS-Minizelle

Als Ersatz für den 3G-Kleinsender für zuhause oder die Firma sieht Vodafone WiFi Calling an, das mittlerweile in allen Laufzeitverträgen ohne Aufpreis genutzt werden kann. Damit können Kunden mit dem Handy und ihrer gewohnten Mobilfunknummer über eine WLAN-Internet-Verbindung telefonieren. Ebenfalls per WLAN ist auch der Internet-Zugang möglich - in der Regel sogar ohne getaktete Verbindung.

Technisch sollte WiFi Calling sowohl für den Kunden als auch für den Netzbetreiber weniger Aufwand bedeuten als der Betrieb einer Femtozelle. Allerdings hat auch diese Technik ihre Tücken: Bei Vodafone ist WiFi Calling bislang nicht in Verbindung mit der UltraCard nutzbar, die für Geschäftskunden nach wie vor im Angebot ist. Prepaidkunden bleiben derzeit ebenfalls außen vor. Zudem sind nicht alle Smartphones für die Telefonie über WLAN-Hotspots geeignet.

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