Kurios: T-Mobile Nederland startet mit mobilem Internet über EDGE
T-Mobile Nederland rüstet GSM-Netz mit EDGE auf
Foto: Deutsche Telekom
Im März 2006 startete die Deutsche Telekom mit der Aufrüstung ihres GSM/GPRS-Netzes,
um den Kunden auch dann einen schnelleren mobilen Internet-Zugang anzubieten, wenn sie
sich außerhalb der UMTS-versorgten Regionen aufhalten. Mit EDGE, wie sich die GPRS-Erweiterung
nennt, sind Datenübertragungsraten von bis zu 236 kBit/s möglich.
Heute betreibt die Telekom das einzige deutsche Mobilfunknetz, das - im Rahmen der GSM-Funkversorgung - flächendeckend mit EDGE aufgerüstet wurde. Nun hat auch der niederländische Ableger des Bonner Telekommunikationskonzerns, T-Mobile Nederland, mit der EDGE-Aufrüstung begonnen, wie das Onlinemagazin GSM Helpdesk [Link entfernt] berichtet.
Im ersten Moment denkt man in Zeiten, in denen mobiles Internet vor allem über UMTS und LTE abgewickelt wird, an einen schlechten Scherz, wenn ein Netzbetreiber sich zur EDGE-Erweiterung seines GSM-Netzes entscheidet. Doch auch die Mitbewerber von T-Mobile in den Niederlanden haben erst in den vergangenen Jahren ihr 2G-Netz entsprechend nachgerüstet.
Mitbewerber von T-Mobile starteten 2011 und 2012 mit EDGE
T-Mobile Nederland rüstet GSM-Netz mit EDGE auf
Foto: Deutsche Telekom
Dem Bericht zufolge gibt es bei Vodafone Nederland EDGE seit 2011. Ein Jahr später
folgte KPN. T-Mobile startete
mit der Umstellung am 15. August. Nun sollen sukzessive große Teile des Nordens,
Ostens und Südens der Niederlande mit dem GPRS-Beschleuniger ausgestattet werden.
Fast alle aktuellen Handys unterstützen den EDGE-Standard und spezielle Freischaltungen sind für die Kunden ebenfalls nicht erforderlich. Wer bislang schon GPRS im GSM-Netz von T-Mobile Nederland für mobile Datenverbindungen nutzen konnte, hat demnach auch die Möglichkeit, EDGE zu verwenden, sobald der schnellere Standard am eigenen Aufenthaltsort zur Verfügung steht.
Grundversorgung für UMTS/LTE-Versorgungslücken
Zwar wird auch in den Niederlanden seit Jahren vor allem das UMTS-Netz für mobile Internet-Verbindungen genutzt und der LTE-Standard gewinnt immer mehr an Bedeutung. Allerdings stehen die 3G- und 4G-Netze wie auch in Deutschland nicht flächendeckend zur Verfügung.
So ist es durchaus sinnvoll, eine Grundversorgung mit EDGE aufzubauen, zumal sich die GPRS-Performance kaum noch für die heutigen Anforderungen an einen Internet-Zugang eignet. GPRS ermöglicht in der Praxis Geschwindigkeiten von maximal 56 kBit/s. Nach den Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion werden oft sogar nur rund 30 bis 40 kBit/s erreicht.