Mini-Netz

Femtozelle: Kleine Basisstation für zu Hause

Femto­zellen als kleine Basis­sta­tionen für zu Hause boten einige Jahre lang eine örtliche Netz­ver­sor­gung bei schwa­chem oder fehlendem Mobil­funk-Netz. Inzwi­schen wurden sie durch neuere Tech­niken abge­löst - und durch einen besseren Netz­ausbau.
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Eine Femtozelle von Huawei Eine Femtozelle von Huawei
Bild: teltarif.de
Zwischen 2008 und 2017 boten die Netz­betreiber teil­weise auch einigen Privat­kunden eine inter­essante Lösung an, wenn an einem Ort kein Mobil­funk­emp­fang bestand, dafür aber ein Fest­netz-Internet-Anschluss vorhanden war: Femto­zellen versorgten einen kleinen Bereich mit Mobil­funk-Netz­abde­ckung - und konnten somit als eine Art privater Sende­mast fungieren oder zum Beispiel Firmen­gebäude zusätz­lich mit Netz versorgen.

Mittels Femto­zelle konnten dann Bereiche abge­deckt werden, die sonst nicht oder nur schlecht via Mobil­funk versorgt waren - zum Beispiel bei mangelndem Empfang in der Wohnung, in Büro­räumen oder Laden­geschäften. Zum Teil mussten sogar die Netz­betreiber Femto­zellen in ihren Mobil­funk-Shops instal­lieren, um die Netz­ver­sor­gung zum Zwecke der Vorfüh­rung von Handys herzu­stellen oder zu verbes­sern.

Die Anbin­dung der Femto­zelle an das Netz­werk erfolgte über einen konven­tio­nellen Breit­band­anschluss, zu Hause also zum Beispiel den DSL-Anschluss oder TV-Kabel-Internet-Anschluss. Die Femto­zelle inte­grierte sich so ins Handy-Netz, dass der Handover zu "normalen" Sende­masten möglich war. Die Nutzung war dann ganz einfach mit dem eigenen Handy oder jedem anderen mobil­funk­fähigen Gerät möglich. Die Femto­zelle ließ sich auch wahl­weise auf den eigenen Gebrauch beschränken - das Funk­signal wurde dann nicht der Öffent­lich­keit zur Verfü­gung gestellt. Eine Femtozelle von Huawei Eine Femtozelle von Huawei
Bild: teltarif.de

Die Versor­gung mit Mobil­funk durch die Netz­betreiber

Abseits der Netz­abde­ckungs­pro­bleme in Gebäuden war damals mancher­orts die Versor­gung mit Netz gene­rell noch schwierig. Während seiner­zeit immerhin GSM als Basis­dienst nahezu bevöl­kerungs­deckend ausge­baut war, waren schnel­lere Tech­nolo­gien wie UMTS oder LTE zunächst nur in begrenztem Maße verfügbar.

Auch hierfür half eine Femto­zelle, um in einem gewissen Radius über­haupt bzw. mit guter Perfor­mance mobil surfen oder tele­fonieren zu können.

Inzwi­schen ist die Netz-Versor­gung für GSM, LTE und 5G deut­lich besser geworden, wie man an den Netz­abde­ckungs­karten der Netz­betreiber und freier Projekte sehen kann, die über unsere Ratge­ber­seite zur Netz­abde­ckung aufrufbar sind. Sollten im Gebäude weiterhin Empfangs­pro­bleme bestehen, werden diese inzwi­schen eher mit Indoor-Repea­tern behoben. Und fürs mobile Tele­fonieren bei schlechtem Empfang im Gebäude werden heut­zutage WiFi Calling und zukünftig VoNR (Voice over 5G) genutzt. Femto­zellen werden höchs­tens noch Geschäfts­kunden ange­boten, Privat­kunden hingegen nicht mehr.

Hinter­grund: Alles rund um GSM, LTE und 5G

Was verbirgt sich hinter den genannten Tech­nolo­gien? Auch hier haben wir passende Ratgeber und aktu­elle Meldungen für Sie - werfen Sie doch einen Blick auf unsere Seiten zu GSM, LTE, 5G und 6G.