Wer ruft an

Telekom-Partner-Callcenter ruft mit o2-Rufnummer an

Ab und zu klin­gelt das Telefon und irgendein Call­center möchte etwas verkaufen. Kurios, wenn im Rufnum­mern­dis­play eine zu o2-Telefónica gehö­rende Nummer erscheint, aber die Telekom dran ist.
Von

Ein teltarif.de-Leser erhielt einen Anruf von der Rufnummer 0176 46650118. Dieser Anrufer wusste über den Telekom-Anschluss des Lesers genaus­tens Bescheid und bot dem Leser eine Erwei­terung seines Fest­netz­ver­trags um weitere Telekom-Mobil­funk­ver­träge an.

Dem gut infor­mierten Kunden kam das irgendwie seltsam vor, deshalb hat er keinen Vertrag abge­schlossen oder auch nichts geän­dert und statt­dessen teltarif.de infor­miert.

o2? Bei Rückruf Telekom

Mitarbeiterin im Callcenter: Wenn eine o2-Rufnummer erscheint, aber die Telekom dran ist. Mitarbeiterin im Callcenter: Wenn eine o2-Rufnummer erscheint, aber die Telekom dran ist.
Bild: dpa
Kurios ist, wenn man diese Rufnummer zurück­ruft, landet man bei der durch "dadada-di-da" akus­tisch markierten Telekom-Hotline.

Durch Anruf der Telekom Kurz­wahl 4387 (Abfrage der Netz­zuge­hörig­keit für Kunden im Telekom Mobil­funk­netz) wird schnell klar, dass diese Rufnummer im Netz von o2-Telefónica geschaltet ist. (Kunden im Voda­fone-Netz wählen 12313 und Kunden im Netz von o2-Telefónica senden eine SMS an die Kurz­wahl "4636" (nicht +49 4636!) mit dem Text "Netz 0176 46650118" (für die Nummer in unserem Fall). Für Kunden im Netz von 1&1 ist keine Abfra­gemög­lich­keit vorge­sehen.

Der Anruf war echt, die Nummer falsch

Wir haben den Fall an die Deut­sche Telekom weiter­geleitet und bekamen schnell Antwort:

"Die Handy­nummer gehört zu einem unserer Call Center Part­ner­unter­nehmen. Die Nutzung von Handy­num­mern bei Outbound Calls (= Anrufe vom Call­center zum Kunden) ist regu­lato­risch erlaubt, aber natür­lich ist es mehr als unglück­lich, dass eine Nummer des Wett­bewer­bers verwendet wird, um unsere Kunden anzu­rufen. Norma­ler­weise werden Prepaid-Karten von der Telekom verwendet. Wir nehmen den Fall zum Anlass und werden nach­steuern und die Herkunft der Handy­num­mern unserer Partner prüfen, um unnö­tige Verwir­rung bei unseren Kunden zu vermeiden. Also herz­lichen Dank, dass Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben."

Man kann Werbung gezielt wider­spre­chen

Wer nicht von Call­cen­tern tele­fonisch, per SMS oder E-Mail über neue Ange­bote infor­miert werden möchte, kann bei seinem Vertrags­partner einen entspre­chenden Eintrag in der Kunden­daten­bank veran­lassen. Bei der Telekom sollte ein Anruf unter 0800-3301000 genügen. Dazu muss die Telekom-Kunde­nummer, das Kunden­pass­wort oder die letzten Ziffern der IBAN-Konto­nummer, von der die Rech­nungen bezahlt werden, bekannt sein. Idea­ler­weise sollte diese Sperre anschlie­ßend per E-Mail bestä­tigt werden.

Auch im Kunden­portal des eigenen Anbie­ters sollte diese Funk­tion (mögli­cher­weise etwas versteckt) zu finden sein.

Wenn irgend­welche Unter­nehmen uner­laubt fremde Menschen anrufen, kann das für sie teuer werden.

Mehr zum Thema Call-Center