Scam-Calls: Am Telefon nie unter Druck setzen lassen
Warnung vor Betrugsanrufen
Bild: picture alliance/Rolf Vennenbernd/dpa, Bearbeitung: teltarif.de
Bei überraschenden, völlig unerwarteten Anrufen
ist immer erst einmal eine große Portion Skepsis angebracht. Vor
allem, wenn der Anrufer oder die Anruferin versucht, Druck
aufzubauen, warnt Martin Meingast vom Verein "Deutschland sicher im
Netz". "Die wichtigste Regel ist: sich nicht unter Druck setzen
lassen."
Denn auf dieser Strategie basieren nahezu alle Betrügereien am Telefon, die auch Scam-Calls genannt werden. Die genauen Maschen wechseln wie die Jahreszeit. Dass oft eine Betrugsvariante dominiert, hat einen einfachen Grund, erklärt Meingast. "Es ist auch einfach technisch bedingt, weil dann eben ein neues Callcenter irgendwo aufgemacht hat, das die Betrüger nutzen und das dann ein paar Monate aktiv ist, bis es dann eben von den Behörden geschlossen wird."
Die kriminelle Gaukelei kennt keine Grenzen
Warnung vor Betrugsanrufen
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Die Scam-Bandbreite ist enorm und reicht von Support- oder
Datenabgleich-Anrufen unter Missbrauch der Namen großer Unternehmen,
bei denen etwa eine Vireninfektion des Rechners vorgegaukelt wird bis
hin zu diversen Enkeltrickvarianten oder angeblichen Rückforderungen
der Rentenversicherung. Dazu kommen falsche Gewinne oder
Gewinnspiele, Straf- und Kostendrohungen wegen frei erfundener
Vergehen unter Missbrauch der Namen von Behörden oder sogar der
Polizei.
Immer geht es am Ende darum, Zugriff auf den eigenen Rechner zu erhalten, sensible Daten abzufischen oder Geldüberweisungen anzustoßen. Angerufene sollten sich keinesfalls verunsichern oder gar einschüchtern lassen, nichts installieren, keine Daten angeben oder bestätigen, keine Überweisungen vornehmen, sondern am besten gleich auflegen. Das nimmt den Betrügerinnen und Betrügern den Wind aus den Segeln.
Konten sperren lassen und zur Polizei gehen
"Wenn man irgendwelche persönlichen Daten rausgegeben hat, dann sind die nun einmal draußen und man kann sie nicht wieder zurückholen", sagt Martin Meingast. Aber wenn man Zugangsdaten zu Internetkonten oder gar zum Onlinebanking preisgegeben hat, sollte man die entsprechenden Unternehmen und seine Bank informieren und die Accounts oder das Bankkonto erst einmal sperren lassen. Zudem gelte: "Bei einem Vorfall auch immer zur Polizei gehen und das auch als Vorfall melden, damit die Strafverfolgungsbehörden entsprechend aktiv werden können."
Da Seniorinnen und Senioren Hauptzielgruppe der Betrügerinnen und Betrüger sind, empfiehlt Meingast, aktiv etwa auf die eigenen Eltern und Großeltern zuzugehen: "Das Wichtigste ist natürlich, die immer darüber zu informieren, dass es diese Scam-Calls gibt." Diese Sensibilisierung sei "schon wirklich die halbe Miete".
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