Digitale Stadt

Smart Cities: New York und Moskau führend

Besuche auf dem Rathaus, Anrufe im öffentlichen Callcenter: Dahinter wird immer mehr digitale Technik aufgebaut. Wie stehen wir im weltweiten Vergleich da?
Von

Intelligente Städte (neudeutsch "smart cities") sind hip. "Innovative" Technologien sollen die Kommunikation mit ihren Bewohnern erleichtern. Das in Moskau (Russische Föderation) ansässige "Smart City Lab" hat weltweit die digitalen Angebote größerer Städte untersucht und bewertet.

Laut der Studie seien New York und Moskau die führenden Städte, die in ihren Bürgerverwaltungen die meisten intelligenten Technologien einsetzen.

Untersucht wurden 20 Städte, darunter Hongkong, New York, Moskau, San Francisco, Toronto, Barcelona, London und einige mehr. Die Analysten interessierten sich für digitale Technologien, die bei der Kommunikation mit den Einwohnern verwendet werden.

Betrachtet wurden: Telefonzentrale mit automatischer Spracherkennung (IVR), Big-Data-Analyse, Emotionserkennung ("Ist der Anrufer sauer oder gut gelaunt?"), Sprachbiometrie als Identifizierung (Sprach-ID), Videoanruf, KI-basierte Optimierung, Omnichannel-Ansatz (also die Synergien zwischen mobilen Anwendungen, sozialen Netzwerken und Videoanrufen). Interessanterweise trage der Omnichannel-Ansatz dazu bei, dass die Bürger jedes Jahr mehr Anfragen stellten, woraus wieder eine stärkere Bindung an die Bürger entstehe.

New York und Moskau führend

New York (das Bild zeigt das neue World-Trade-Center) ist neben Moskau eine der smartesten Städte der Welt. New York (das Bild zeigt das neue World-Trade-Center) ist neben Moskau eine der smartesten Städte der Welt.
Foto: Picture Alliance / dpa
Laut der Studie seien New York und Moskau beim Einsatz von "intelligenten Technologien" in den Bürgerzentren führend. New York (Platz 1) gewann 6 Punkte beim Omnichannel-Ansatz, der Telefonzentrale mit Spracherkennung, Sprach-ID, KI-basierten Optimierung, Big Data-Analyse und bei Videoanrufen.

Moskau gewann ebenfalls 6 Punkte beim Omnichannel-Ansatz, der Sprachsteuerung (IVR), Sprach-ID, KI-basierte Optimierung, Big Data-Analyse, und Emotionserkennung.

Hongkong erhielt nur 3 Punkte für Omnichannel-Ansatz, Big-Data-Analyse und Emotionserkennung.

Schlaue virtuelle Assistenten

Basis für das gute Abschneiden der Stadt Moskau war die Entwicklung eines eigenen "virtuellen Assistenten auf KI-Basis", der die Einwohner seit Anfang 2014 bedient. Aktuell wickelt das System 838 000 Anrufe pro Monat ab und reduziert damit die Arbeitsbelastung der städtischen Mitarbeiter um 40 Prozent. Geht ein Anruf ein, hält das System für den Mitarbeiter bereits die Daten des Anrufers bereit: Alter und Geschlecht, genauer Wohnort? Welche Apps verwendet der Anrufer? Welche Dokumente wurden bestellt oder bereits geliefert? Aber auch "unangenehme" Dinge wie aktuelle Geldbußen oder Schulden an die Stadt? Der "gläserne" Bürger scheint Wirklichkeit zu werden.

Wie intelligente Technologien funktionieren könnten, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Mehr zum Thema E-Government