Kabel-Deutschland-Kauf: Vodafone hat offenbar die Nase vorn
Vodafone hat offenbar beste Chancen für die Übernahme von Kabel Deutschland
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Liberty Global will sein Gebot für den deutschen Kabelnetzbetreiber
Kabel Deutschland nicht erhöhen. Das könnte die definitive
Vorentscheidung zu Gunsten von Vodafone sein - der Konzern hatte den
Kabel-Deutschland-Aktionären zuletzt 87 Euro pro Aktie geboten, was (inklusive der
Berücksichtigung von Schulden) einer Bewertung des Münchener Kabelunternehmens von rund
10,7 Milliarden Euro entspricht.
Liberty Global hält Vodafones Angebot für zu hoch
Vodafone hat offenbar beste Chancen für die Übernahme von Kabel Deutschland
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Wie Bloomberg meldet, heißt es aus Liberty-Global-Kreisen, es
sei unwahrscheinlich, dass man sein Gebot für Kabel Deutschland erhöhen werde. Vodafones
Offerte halte man für zu teuer, werden Kreise des US-Kabel-Unternehmens zitiert. Eine definitive
Entscheidung habe man bei Liberty Global allerdings noch nicht getroffen. Seit der Abgabe des höheren Gebots durch Vodafone sei man mit der
Kabel-Deutschland-Spitze nicht mehr in Kontakt getreten, heißt es.
Vorentscheidung bereits Ende Juni gefallen
Wie berichtet, hatte die Führungsspitze von Kabel Deutschland den Aktionären empfohlen, das Vodafone-Angebot anzunehmen. Schon am 24. Juni war man davon ausgegangen, dass damit eine Vorentscheidung zu Gunsten Vodafones gefallen sei.
Bedingung für Vodafones Erfolg ist, dass der britische Konzern 75 Prozent der Aktien des Unternehmens erhält. Diese befinden sich im Streubesitz, was eine Übernahme erschwert. Größter Aktionär ist der Finanzinvestor Blackrock mit rund zehn Prozent.
Bundeskartellamt hätte Liberty Global vermutlich die rote Karte gezeigt
Dass sich Liberty vermutlich aus dem Bieter-Wettkampf um Kabel Deutschland zurückzieht, liegt wohl auch an der Tatsache, dass das Bundeskartellamt eine Übernahme kaum - oder nur mit hohen Auflagen - genehmigen dürfte. Denn Liberty Global gehört bereits Unitymedia Kabel BW - der hierzulande zweitgrößte Kabel-Anbieter. Allerdings wird das Kartellamt - wie bereits berichtet - auch im Falle der Übernahme durch Vodafone eine kritische Prüfung durchführen.
Vodafone ist in Deutschland zweitgrößter Mobilfunker und will im Geschäft mit Breitband-Anschlüssen weiter wachsen. Vodafone-Group-Chef Vittorio Colao hat das Ziel, Kunden europaweit kombinierte Telekommunikations-, Internet- und Fernsehdienste anzubieten - entweder im Alleingang oder gemeinsam mit Partnerunternehmen.