Kabelanschluss

Nebenkostenprivileg: Viele befürchten schwarzen Bildschirm

Das Ende des Neben­kos­ten­pri­vilegs fällt mit der Fußball-EM in Deutsch­land zusammen, einer Hoch­zeit für Live-TV. Mindes­tens ein Anbieter hat bereits begonnen, erste Kabel­anschlüsse abzu­schalten. Laut einer Zattoo-Umfrage befürchten viele einen schwarzen Bild­schirm.
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Das Ende des soge­nannten Neben­kos­ten­pri­vilegs fällt mit der Fußball-EM in Deutsch­land zusammen, natur­gemäß einer Hoch­zeit für Live-TV. Doch in jüngsten Schlag­zeilen wie "Die Angst vorm schwarzen Bild­schirm" und "Vorsicht, schwarzer TV-Bild­schirm zur EM" spie­gelt sich die Sorge wider, beson­ders zur Fußball-EM in Deutsch­land ohne TV-Empfang zu sein. Denn Voda­fone, als größter deut­scher Kabel­netz­betreiber, hat Pres­sebe­richten zufolge bereits begonnen, erste Kabel­anschlüsse in deut­schen Städten abzu­schalten. Im Juli entfällt die Umlagefä­hig­keit der TV-Kabel­gebühren für mehr als 12 Millionen Haus­halte in Deutsch­land.

Viele Deut­sche befürchten Abschal­tung des TV-Signals

Schwarzer Bildschirm statt Fußball-EM? Schwarzer Bildschirm statt Fußball-EM?
Foto: Michael Fuhr/teltarif.de
Doch wie verbreitet ist die Angst vor einem schwarzen Bild­schirm wirk­lich? Um ein genaueres Bild zu erhalten, befragte der Internet-ZV-Anbieter Zattoo im Rahmen ihrer jähr­lichen TV-Strea­ming-Studie gemeinsam mit dem Markt­for­schungs­unter­nehmen YouGov betrof­fene Mieter in Deutsch­land bezüg­lich ihrer Bedenken. Dabei kam heraus, dass ein Drittel (34 Prozent) tatsäch­lich (voll und ganz / eher) befürchtet, ab dem 1. Juli 2024 ihr Fern­seh­pro­gramm plötz­lich nicht mehr wie gewohnt empfangen zu können. Im Gegen­satz dazu kann aber fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten diese Sorge (eher / über­haupt) nicht teilen. Rund jeder Achte (16 Prozent) teilt diese Befürch­tung weder noch.

Dazu Constanze Gilles, Leiterin des Konsu­men­ten­geschäfts von Zattoo: "Keiner möchte ausge­rechnet im Sommer mitten im Achtel­finale der Fußball-EM vor einem schwarzen Bild­schirm sitzen. Aus unserer Sicht ist die Sorge darum aber unbe­gründet. Wer sich jetzt früh­zeitig über TV-Empfangs­optionen infor­miert und einen neuen Vertrag bei einem Anbieter abschließt, wird keine Unter­bre­chungen beim TV-Empfang haben. Betrof­fene Miete­rinnen und Mieter sollten verschie­dene Ange­bote hinsicht­lich Preis-Leis­tung genau prüfen, bevor sie mögli­cher­weise über­eilt Lock­vogel­ange­bote annehmen oder lang­fris­tige Verträge abschließen."

Zattoo verfolgt Eigen­inter­esse

Natür­lich verfolgt Zattoo hierbei auch ein großes Eigen­inter­esse. Die Angst vor schwarzen Bild­schirmen könnte man als Anlass dafür nehmen, um jede Menge neue, zahlende Kunden zu akqui­rieren.

Zumin­dest für die Fußball-EM kann hier aber gene­rell Entwar­nung gegeben werden. Selbst wenn tatsäch­lich in dieser Zeit Kabel­anschlüsse still­gelegt werden sollten, gäbe es auch kosten­lose Möglich­keiten, zumin­dest die Über­tra­gungen bei ARD und ZDF anzu­schauen. Wer etwa im Sende­gebiet eines terres­tri­schen Senders wohnt, kann die Spiele mit einfa­cher Zimmer­antenne über DVB-T2 HD sehen. Frei verfügbar sind die Spiele auch per Internet-Stream in den Media­theken und diverse Apps. Ein Inter­net­anschluss und ein Internet-fähiger Fern­seher, alter­nativ ein Internet-TV-Stick ist Voraus­set­zung. Selbst das Angebot von Zattoo gäbe es hier auch kostenlos. Mit einem Zattoo Free Account kann man jedoch auf dem großen Bild­schirm - etwa über Smart-TV-Apps - nur bis zu 30 Stunden im Monat kostenlos streamen. Über mobile Apps, Laptop oder PC ist das Streamen zeit­lich unbe­grenzt gratis.

Noch immer haben zahl­reiche Mieter noch nichts von ihrem Vermieter dazu gehört, wie es nach Ende des Neben­kos­ten­pri­vilegs ab Juli mit dem TV-Kabel­anschluss weiter geht. Was soll man tun?

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