Forderung

Breitband-Ausbau: Breko fordert Entgelt-Senkung für KVz-TAL

KVz-Tal ist entscheidend für Ausbau von VDSL
Von Thorsten Neuhetzki

Der Breko will eine Absennkung der KVz-TAL Der Breko will eine Absennkung der KVz-TAL
Foto: Telekom
Noch bis Ende März 2011 sind die Kosten festgelegt, die ein alternativer Anbieter der Telekom zahlen muss, will dieser die Kupferleitung der Telekom mieten, um seinen Kunden zu versorgen. Diese Kupferleitung, auch Teilnehmeranschlussleitung oder TAL genannt, ist entscheidend für die Anbieter, um Kunden versorgen zu können. Da im Frühjahr die Kosten seitens der Bundesnetzagentur festgelegt werden bringen sich nun, drei Monate vorher, die Lobbyisten in Position. Vergangene Woche waren es der VATM sowie der Glasfaser-Verbund BUGLAS, heute ist es der Breko - der Bundesverband Breitbandkommunikation.

Der Breko will eine Absennkung der KVz-TAL Der Breko will eine Absennkung der KVz-TAL
Foto: Telekom
Im Breko hat man besonderes Interesse an der Absenkung einer bestimmten Form der TAL, nämlich der sogenannten KVz-TAL. Dabei handelt es sich um die Kabelverzweiger-Teilnehmeranschlussleitung. Das ist jenes Stück Kupferkabel der Telekom, das vom Verteilerkasten auf der Straße bis zum Kunden geführt wird. Das Stück zwischen Verteilerkasten und Vermittlungsstelle wird nicht mehr gemietet. Die KVz-TAL eignet sich insbesondere zum Aufbau von VDSL-Netzen. Hier wird das Glasfaserkabel bis zum Schaltkasten auf der Straße durch die Anbieter gelegt. Erst in dem Kasten greift man dann auf die Kupferleitung der Telekom zurück.

"Die Mitgliedsunternehmen des Breko werden bei einer Absenkung der TAL-Entgelte den Glasfaserausbau deutlich intensiver vorantreiben und bei der Erreichung der Breitbandziele der Bundesregierung mithelfen können", sagt der neue Präsident des Breko, Ralf Kleint. Gerade die alternativen Telekommunikationsanbieter seien zu Investitionen in bislang unterversorgten, ländlichen Gebieten bereit. Allein die Unternehmen des Verbandes haben nach dessen Darstellung im Jahr 2010 rund 1,5 Milliarden Euro in den Glasfaserausbau, vor allem in die so genannten "weißen Flecken" investiert.

Absenkung der KVz-TAL als Zwischenschritt bei Breitbandversorgung

Der Breko sieht in dem Schritt, die Breitbandversorgung über die KVz-TAL zu verbessern, einen Zwischenschritt. In den nächsten Jahren werden nicht in alle Häuser in Deutschland Glasfaseranschlüsse gelegt werden können, so die Auffassung des Verbandes. Durch die Verkürung der Kupferleitung auf dem Weg zum Kunden seien Bandbreiten von bis zu 50 MBit/s möglich.

"Die deutliche Absenkung der KVz-TAL ist daher eine wichtige Stellschraube für die Forcierung des Glasfaserausbaus in Deutschland", so Breko-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers. Hinzu käme, dass die Telekom Deutschland durch die hohen Einnahmen aus ihrem alten Kupfernetz keinerlei Anreize erhält, selbst in eine moderne Glasfaserinfrastruktur zu investieren, heißt es in einer Stellungnahme. Allerdings: Die Telekom hat bereits selbst ein VDSL-Netz in mehr als 50 Städten aufgebaut und zahlreiche weitere Orte über einen Indoor-DSLAM versorgt. Zudem werden echte Glasfasernetze bis zum Kunden in Hennigsdorf und Braunschweig aufgebaut.

Weitere Artikel zum Thema TAL ("Letzte Meile")