Glasfaser: Telekom startet FTTH-Ausbau
Die Telekom baut in Hennigsdorf ein eigenes FTTH-Glasfaser-Netz auf.
Foto: teltarif.de
Nach einem Test in Dresden-Striesen beginnt die
Deutsche Telekom nun in Hennigsdorf bei Berlin
mit dem Aufbau eines FTTH-Netzes, mit dem die Einwohner in Hennigsdorf bei Berlin mit bis zu 200 MBit/s
surfen können. Dabei unterscheidet sich die Technologie von Hennigsdorf jedoch von der in
Dresden verwendeten, da in Hennigsdorf das Glasfasernetz komplett neu aufgebaut werden
muss, während in Dresden ein in den 90er-Jahren gebautes Netz umgerüstet wurde.
Die Telekom baut in Hennigsdorf ein eigenes FTTH-Glasfaser-Netz auf.
Foto: teltarif.de
In Hennigsdorf wird die Telekom in den nächsten Monaten
im Rahmen des Pilotprojektes 120 Kilometer Glasfaser verlegen und 16 neue Netzverteiler
aufbauen. Angeschlossen werden sollen im Rahmen des Pilotnetzes
700 Gebäude mit 4500 Haushalten.
Dafür müssen auch Tiefbaumaßnahmen durchgeführt werden. Diese werden bei
FTTH als der entscheidende Punkt angesehen, die gegen einen bundesweiten Ausbau
des Netzes sprechen. Denn um einen Kunden an ein FTTH-Netz anzuschließen,
muss das Glasfaserkabel bis zum Kunden ins Haus geführt werden. Dafür sind in
aller Regel Bauarbeiten notwendig, die die Kosten in die Höhe treiben.
Im Gegenzug bietet FTTH dem Endkunden aber Geschwindigkeiten, die bisher de facto
nicht zu erreichen waren. Die Telekom spricht von bis zu 200 MBit/s, die sie ihren
Kunden anbieten will. Über den möglichen Upstream ist noch nichts bekannt.
Über diesen Standortvorteil freut sich auch der Bürgermeister in Hennigsdorf, Andreas
Schulz. "Für Bürger und Unternehmen unserer Stadt bedeutet das den bestmöglichen
Zugang zum Internet und unterstreicht die Bedeutung als Wohn- und
Wirtschaftsstandort". Immerhin werde das Internet mit seinen multimedialen Inhalten
immer wichtiger.
Ausbaupläne für Hennigsdorf
Grafik: Telekom
Dr. Rüdiger Caspari, Leiter der Niederlassung Netzproduktion der Telekom und verantwortlich für den FTTH-Piloten bezeichnete den Ausbau in Hennigsdorf heute auf einer Pressekonferenz im Rathaus der Stadt als "das Pilotprojekt schlechthin". Hennigsdorf werde wichtige Erkenntnisse für den Glasfaser-Ausbau in Deutschland liefern.
Millionenbetrag für Ausbau nicht aus öffentlichen Geldern
Bürgermeister Andreas Schulz (2.v.l.) und Technik-Leiter Dr. Rüdiger Caspari zusammen mit zwei Telekom-Technikern an der ersten Baugrube in Hennigsdorf.
Foto: teltarif.de
Die Deutsche Telekom will die Glasfaser-Kabel bis in die Wohnung des Kunden bauen
Dabei werden die Kosten für das passive Glasfasernetz, das erst ab dem Netzknoten
mit aktiver Technik ausgestattet wird, einen einstelligen Millionenbetrag kosten. Genauere
Angaben wollte die Telekom
nicht machen.
Auf öffentliche Fördergelder greifen weder die Telekom noch die involvierten
Wohnungsbaugesellschaften
zurück, so war auf Nachfrage zu erfahren. "Es werden ausschließlich Investitionsmittel
der Deutschen Telekom genutzt."
Ausbaupläne in Hennigsdorf
Grafik: Telekom
Keine Angaben konnte die Telekom zum jetzigen Zeitpunkt zu den Kosten machen, die die Kunden für die Anschlüsse zu zahlen haben. Diese Produkte würden im Rahmen des Ausbaus in Hennigsdorf entwickelt und getestet. Bis Ende des zweiten Quartals soll der Ausbau in Hennigsdorf abgeschlossen sein, dann werden auch Kunden angeschlossen. 2011 sollen auch weitere Städte mit FTTH erschlossen werden. Details dazu gab es aber noch nicht.