Internet-Filter

Jugend- und Kinderschutz-Software

Das Internet bietet zahl­lose Inhalte, die für Kinder nicht geeignet sind. Eine Schutz­soft­ware hilft - zumin­dest ein biss­chen.
Von Ralf Trautmann / Julian Ruecker

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Foto: Image licensed by Ingram Image, Montage: teltarif.de
Das Internet ist aus dem Alltag nicht mehr wegzu­denken und seine Bedeu­tung wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Entspre­chend sollten auch Kinder an das Netz heran­geführt werden, bei Jugend­lichen ist die Nutzung schon fast obli­gato­risch.

Doch so schöne Seiten das Netz auch hat, es hat auch seine Schat­ten­seiten: Im Internet finden sich zum Beispiel problemlos Porno­grafie und Gewalt­dar­stel­lungen. Abhilfe sollen Filter-Programme schaffen, die unpas­sende Inhalte unzu­gäng­lich machen. Wobei hier gilt: Ein Programm kann die Unter­stüt­zung der Kinder beim Umgang mit dem Internet nicht ersetzen - und das nicht nur, weil es ange­sichts Milli­arden Webseiten unmög­lich ist, alles Uner­wünschte zu filtern. Zudem sind Kinder und Jugend­liche in puncto Computer den Eltern oft um einiges voraus - und natür­lich lassen sich Filter­pro­gramme mit genug tech­nischem Wissen umgehen. Trotzdem: Eine erste Schranke schaffen die Jugend­schutz-Lösungen. Jugend- und Kinderschutz-Software Jugend- und Kinderschutz-Software
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Lokale Daten­bank oder Abfrage im Netz

Jugend­schutz-Soft­ware
Dabei gibt es verschie­dene Vari­anten: Mancher Anbieter arbeitet mittels einer Daten­bank auf seinen Servern - hier wird dann die im Browser einge­gebene Adresse an den Anbieter gesendet und geprüft. Ein Problem ist hier die Frage nach der Privat­sphäre: Der gesamte Brow­ser­ver­lauf ist für den Anbieter theo­retisch nach­voll­ziehbar - die Infor­mation, ob in der Praxis Daten gespei­chert werden, findet sich im Zweifel tief versteckt in den AGB. Ein Vorteil ist wiederum: Es bedarf keiner Updates, um im schnell­lebigen Internet auf dem neuesten Stand zu sein. Ein entspre­chendes Programm war zum Beispiel das kosten­lose K9 Web Protec­tion, dessen Entwick­lung aller­dings am 30. Juni 2019 einge­stellt wurde.

Andere Lösungen arbeiten mit einer lokal auf dem Rechner des Nutzers instal­lierten Daten­bank, die dann per Update mit den neuesten Seiten­namen versorgt wird. Eine solche Lösung ist zum Beispiel die Kinder­siche­rung von Salfeld, die aller­dings kosten­pflichtig ist.

Eine weitere Vari­ante der Filte­rung bietet OpenDNS: Hier wird die Filte­rung durch Nutzung eines alter­nativen DNS-Servers reali­siert und im Router konfi­guriert. Vorteil dieser Lösung: Die Vari­ante gilt auto­matisch für alle Geräte im Netz­werk und muss nicht einzeln einge­richtet werden.

Kate­gorien

Eltern können nach der Instal­lation in der Programm- oder Webober­fläche auswählen, was der Nach­wuchs nicht sehen soll: Es wird nach Kate­gorien gesperrt - blocken lassen sich so nicht nur Seiten, auf denen sich Porno­grafie findet, sondern auch Home­pages zu Themen wie Drogen­konsum etc. Dabei finden sich in Lösungen von US-ameri­kani­schen Unter­nehmen manche Kate­gorien, die für den west­euro­päi­schen Nutzer etwas verstö­rend sein dürften, wie zum Beispiel "Abtrei­bung". Per White­list lassen sich zudem in der Regel spezi­elle Seiten frei­schalten, per Black­list einzelne sperren.

Manche Filter-Soft­ware ist in puncto Funk­tionen rudi­mentär und belässt es bei dieser Websperren-Funk­tio­nalität, manch andere bietet dagegen zahl­reiche weitere Optionen: So lassen sich je nach Lösung zum Beispiel auch spezi­elle Surf­zeiten fest­legen, sowohl in Bezug auf die Länge als auch auf die Uhrzeit.

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