Justizministerin beklagt sich über falsche Informationen von Apple
Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger: "Apple hat uns falsch informiert."
Bild: bmj.de
Der iPhone- und iPad-Hersteller Apple steht für seinen Umgang
mit den Daten seiner Nutzer weiterhin in der Kritik. Wie
Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP)
heute in Berlin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd sagte,
habe das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr einen
datenschutzfreundlichen Umgang mit den Ortungsdaten seiner Nutzer
zugesagt. Sie bedauerte nun indes: "Die damalige Versicherung von
Apple, eine Speicherung insbesondere von Standortdaten werde nur
nach ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer vorgenommen, stellt sich
nun offenbar als unzutreffend heraus."
Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger: "Apple hat uns falsch informiert."
Bild: bmj.de
Vor den Osterfeiertagen war bekannt geworden, dass das
Mobiltelefon iPhone und der Tablet-Computer iPad langfristige
Bewegungsprofile aller Nutzer speichern, auf den Geräten und auf den
mit ihnen verbundenen Computern. Mit einem von britischen Experten
verbreiteten Programm kann zudem seitdem jeder Nutzer dieser Geräte
auf einer interaktiven Karte selbst verfolgen, wo er sich wann
bewegt hat. Allerdings ist unklar, zu welchem Zweck diese Daten erhoben und gespeichert werden. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass diese Daten an Apple übertragen
wurden und somit auch nicht, dass Apple diese Daten tatsächlich auf irgendeine Weise benutzt bzw. benutzt hat.
Ein der dapd vorliegender Briefwechsel zwischen dem Ministerium und einer Managerin des US-Konzerns dokumentiert, dass Apple noch im Jahr 2010 versichert hatte, Nutzer müssten der Erfassung ihrer Standorte stets aktiv zustimmen. Das vorliegende Material bestätigte einen entsprechenden Bericht von Spiegel Online.