Der Große von Amazon: Kindle Fire HD 8.9 im Tablet-Test
Seinen Vorteil spielt das aktuelle Amazon-Tablet in seiner Größe aus. Mit einer etwa fünf Zentimeter längeren Bildschirmdiagonale bietet das Kindle Fire HD 8.9 deutlich mehr Platz auf dem Display als sein 7 Zoll großer Vorgänger. Der größere Bildausschnitt macht sich nicht nur beim Surfen im Internet positiv bemerkbar. Auch beim Anschauen von Videos und beim Spielen von Games überzeugen die ausladenden Maße des Bildschirms.
Die Darstellung ist dank einer Full-HD-Auflösung von 1 920 mal 1 200 Pixel gestochen scharf und das Display auch bei starken Winkeln noch gut ablesbar. Auch die Farbwiedergabe kann durch leuchtende und naturgetreue Farben überzeugen. Probleme gibt es allerdings, wenn der Kindle Fire HD 8.9 im Freien oder mit heller Beleuchtung im Rücken verwendet wird. Hier spiegelt sich das Licht dermaßen stark, dass das Display nicht mehr ablesbar ist. Die Versprechen, durch eine spezielle Bauweise das Display quasi spiegelfrei werden zu lassen, kann Amazon nicht halten.
Werbefrei kostet extra: Amazon und seine Dienste
Der Homescreen und die über den Stern aufrufbaren Favoriten
Bild: teltarif.de
Wer sich ein Tablet von Amazon kauft sollte sich bewusst darüber sein, dass
er kein klassisches Android-Betriebssystem
auf den Geräten findet. Amazon hat vielmehr eine eigens entwickelte Oberfläche
auf das Google-System gelegt, die vom klassischen Android nahezu nichts mehr
erkennen lässt. Die Amazon UI lässt sich vom Nutzer nicht individuell
anpassen und auch der Google Play Store ist über das Kindle Fire HD 8.9
nicht aufrufbar.
Amazon rückt mit dem System seine eigenen Angebote in den Vordergrund: Der Amazon App-Shop, der Cloud-Speicher, E-Book-Angebote, der Musik-Store sowie der Video-on-Demand-Dienst Lovefilm sind mit nur einem Klick erreichbar. Die Oberfläche haben wir im Test des Kindle Fire HD bereits genau beschrieben, weshalb wir an dieser Stelle auf eine Wiederholung verzichten. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass auch das Kindle Fire HD 8.9 über Werbung verfügt, die beim gesperrten Bildschirm sichtbar ist. Zusätzlich erhalten Nutzer "Empfehlungen" für E-Books, Filme etc., die auch andere Kunden bereits gekauft haben. Diese blendet der Anbieter in Form eines Sliders auf dem Startbildschirm ein.
Apps, Musik und E-Books können in die Cloud ausgelagert werden - das spart Speicher-Kapazität
Bild: teltarif.de
Das Kindle Fire HD 8.9 wird mit 16 GB Speicher oder mit 32 GB
Speicher angeboten. Die Speichervarianten bestimmen, ebenso wie die Spezialangebote
(also die Werbung auf dem Gerät) den Preis: Für die 16-GB-Variante des Kindle
Fire HD 8.9 mit Spezialangeboten zahlen Kunden 269 Euro, ohne
Werbung steigt der Preis auf 284 Euro. Das Modell mit doppelt so hoher
Speicherkapazität kostet 299 Euro, für die werbefreie Version verlangt
Amazon 314 Euro.
Der Speicher des Tablets lässt sich nicht erweitern, da ein entsprechender Steckplatz für eine Speicherkarte fehlt. Allerdings lagert Amazon die direkt beim Online-Händler gekauften Medien auf den hauseigenen Cloud-Speicher aus. Nutzer können hier beliebig viele E-Books, Musik-Dateien sowie Filme etc. ablegen und bei Bedarf auf das Tablet laden. Werden die Dateien auf dem Tablet gelöscht, bleiben sie im Cloud-Speicher weiterhin jederzeit abrufbar.
Auf der letzten Seite verraten wir, wie das Tablet Multimedia-Funktionen meistert. Außerdem lesen Sie dort unser Fazit des Tests.
