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Jeff Bezos ist 60: Amazon-Chef und Raumfahrt-Unternehmer

Raketen, Partys und eine Mega­jacht - seit er den Chef­posten bei Amazon abge­legt hat, macht Jeff Bezos anderen Tech-Unter­neh­mern vor, wie man Spaß mit Milli­arden haben kann. Heute wird er 60 Jahre alt.
Von dpa /

Jeff Bezos wird 60 Jeff Bezos wird 60
Bild: picture alliance/dpa/AP
Mit 30 grün­dete Jeff Bezos in einer Garage Amazon, mit 60 genießt er in vollen Zügen die Früchte des Aufstiegs der Firma vom kleinen Internet-Buch­händler zum Online-Giganten. Bezos mischt beim Welt­raum-Wett­lauf der Milli­ardäre mit, verbringt mit seiner Verlobten Lauren Sanchez Zeit auf einer Mega-Segel­jacht und ist seit über zehn Jahren Zeitungs­besitzer mit dem Kauf der "Washington Post".

In der Milli­ardärs-Rang­liste des Finanz­dienstes Bloom­berg liegt Bezos vor seinem 60. Geburtstag heute mit einem geschätzten Vermögen von 176 Milli­arden Dollar (161 Mrd Euro) auf dem zweiten Platz hinter Tesla-Chef Elon Musk. Beide machen haupt­säch­lich ihre Akti­enbe­stände reich - das Vermögen schwankt also täglich mit den Börsen­kursen. Und wenn die Super­rei­chen Geld ausgeben wollen, müssen sie Papiere verkaufen oder Kredite aufnehmen. Amazon strich derweil in den vergan­genen Jahren - wie auch andere Tech-Konzerne - Tausende Jobs.

Bezos bewegt sich in der Promi-Glamour­welt

Bezos kündigte an, zu Lebzeiten prak­tisch sein gesamtes Vermögen zu spenden. In der Zwischen­zeit fand der Mann, der einst heraus­genom­mene Türen zu Schreib­tischen umfunk­tio­nieren ließ, Spaß am Geld­aus­geben. Die in den Nieder­landen gebaute Yacht "Koru" soll rund eine halbe Milli­arde Dollar gekostet haben. Das Anwesen der legen­dären Holly­wood-Größe Jack Warner in Beverly Hills kaufte Bezos für 165 Millionen Dollar. Seinen Haupt­wohn­sitz verlegte Bezos aus dem regne­rischen Seattle ins sonnige Florida - um näher bei seinen Eltern und Start­rampen seiner Welt­raum­firma Blue Origin zu sein, hieß es.

Jeff Bezos wird 60 Jeff Bezos wird 60
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Und anders als die weitaus meisten Tech-Unter­nehmer bewegt sich Bezos mühelos in der Promi-Glamour­welt. Die 54-jährige Sanchez erzählte vom Heirats­antrag an Bord der "Koru" im vergan­genen Jahr dem Mode-Magazin "Vogue". Dort war auch von der Verlo­bungs­party unter anderem mit Barbra Strei­sand und Salma Hayek Pinault zu lesen.

Aggres­siver Inno­vator

Bezos verließ den Chef­posten bei Amazon im Sommer 2021. Schon ein Jahr zuvor wurde bei einer Anhö­rung im US-Kongress deut­lich, dass Bezos nicht mehr sehr tief im opera­tiven Geschäft invol­viert war - auf mehrere Detail­fragen von Abge­ord­neten hatte er keine Antwort.

Es war eine turbu­lente Zeit für den Amazon-Gründer: Anfang 2019 wurde die Affäre von Bezos und der Hubschrau­ber­pilotin und früheren Fern­seh­mode­ratorin Sanchez bekannt. Beide waren zu dem Zeit­punkt verhei­ratet. Es folgten Schei­dungen. Bezos warf dem Boule­vard­blatt "National Enquirer" öffent­lich den Versuch vor, ihn mit Infor­mationen über die Affäre zu erpressen. Später wurde Sanchez' Bruder als ein Tipp­geber enttarnt. Die Bezie­hung des Paars über­lebte das. Bezos' Ehefrau Mackenzie wurde durch die Schei­dung zu einer der reichsten Frauen der Welt und spendet groß­zügig.

Bezos wurde in Albu­querque im US-Bundes­staat New Mexico geboren - im selben Kran­ken­haus, in dem einige Jahre später Sanchez zur Welt kam. Seine Eltern trennten sich, als er klein war und Bezos wurde im Alter von vier Jahren von seinem Stief­vater adop­tiert. In den 90er Jahren gab er eine aussichts­reiche Karriere an der New Yorker Wall Street auf und fuhr mit Mackenzie quer durch die USA nach Seattle, um dort einen Online-Buch­händler zu gründen.

Bezos machte sich einen Namen als aggres­siver Inno­vator, der mit gnaden­losem Preis­kampf den klas­sischen Einzel­handel das Fürchten lehrte. Die Firma über­lebte das Platzen der Internet-Blase zur Jahr­hun­dert­wende und wurde zum welt­größten Online-Einzel­händler. Der Mann, dessen Marken­zei­chen ein schal­lendes Lachen ist, kann hart sein. "Es ist unser Job, den Kunden den besten Preis und den besten Service zu bieten. Die Kunden entscheiden, wo sie kaufen, nicht wir", sagte Bezos einmal auf die Frage nach den Bran­chen, die Amazon umpflügte.

Und er legt auch im Privat­leben Wert auf Präzi­sion. Sanchez erzählt dem "Wall Street Journal", dass ihr Verlobter jeden Sonn­tag­morgen früh aufstehe, um Pancakes zu machen - und schlage dabei stets ein Koch­buch auf, um die exakten Mengen einzu­halten.

Amazon hat seine Prime-Mitglieder über die Verschlech­terungen beim haus­eigenen Strea­ming­dienst infor­miert.

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