Ausgewertet

Apple, Amazon und Google enttäuschen mit Quartalszahlen

Die Tech-Riesen haben am Online-Boom glän­zend verdient. Doch inzwi­schen zeigen sich auch in ihrem Geschäft Schwä­chen. Das vergan­gene Quartal verlief für Apple, Amazon und Google nicht optimal - aus verschie­denen Gründen.
Von dpa /

Tech-Riesen legen Quartalszahlen vor (Symbolbild) Tech-Riesen legen Quartalszahlen vor (Symbolbild)
picture alliance / Richard Drew/AP/dpa
Apple, Amazon und der Google-Konzern Alphabet haben im vergan­genen Quartal mit Gegen­wind für ihr Geschäft zu kämpfen gehabt. Die Börse zeigte sich von ihren Zahlen nach dem Höhen­flug in der Corona-Pandemie ziem­lich enttäuscht.

Apple: Der iPhone-Konzern ist im Weih­nachts­quartal norma­ler­weise eine Geld­druck­maschine - doch diesmal gab es ein Problem ausge­rechnet bei seinem wich­tigsten Produkt. Corona-Lock­downs in chine­sischen Fabriken sorgten für Engpässe beim lukra­tiven iPhone 14 Pro im November und Dezember. Die iPhone-Erlöse fielen um gut acht Prozent und zogen den Konzern­umsatz mit runter. Dabei zeigte sich Konzern­chef Tim Cook am Donnerstag über­zeugt, dass ohne die Knapp­heit das iPhone-Geschäft auch in einem insge­samt schwa­chen Smart­phone-Markt zuge­legt hätte.

Statt der sonst übli­chen Rekord­zahlen gab es nun einen Umsatz­rück­gang von gut fünf Prozent auf 117,2 Milli­arden Dollar (107,4 Mrd Euro). Unterm Strich blieb ein Quar­tals­gewinn von knapp 30 Milli­arden Dollar - 4,6 Milli­arden Dollar weniger als ein Jahr zuvor. Die Aktie gab im vorbörs­lichen Handel am Freitag um mehr als 3,5 Prozent nach. Im laufenden Quartal sieht Apple dem Umsatz durch die schwache Wirt­schaft und ungüns­tige Wech­sel­kurse unter Druck.

Amazon: Der welt­größte Online-Händler machte im Weih­nachts­quartal trotz Infla­tions- und Rezes­sions­sorgen mehr Umsatz als erwartet. Die Erlöse legten um neun Prozent auf 149,2 Milli­arden Dollar zu. Höhere Ausgaben ließen den Betriebs­gewinn jedoch von 3,5 Milli­arden auf 2,7 Milli­arden Dollar schrumpfen. Viel Geld musste Amazon ausge­rechnet für Spar­maß­nahmen wie die Schlie­ßung unpro­fita­bler Laden­geschäfte und die Kündi­gung von 18.000 Mitar­bei­tern aufwenden. Was lang­fristig die Kosten senken soll, verur­sachte zunächst welche.

Tech-Riesen legen Quartalszahlen vor (Symbolbild) Tech-Riesen legen Quartalszahlen vor (Symbolbild)
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Das Netto­ergebnis betrug im vierten Quartal nur 278 Millionen Dollar. Das lag vor allem an einer Wert­kor­rektur der Betei­ligung am schwä­chelnden Elek­tro­auto­bauer Rivian. Bei Anle­gern kamen die Zahlen nicht gut an: Die Aktie fiel vorbörs­lich um über fünf Prozent. Beim Ausblick fürs laufende Quartal enttäuschte Amazon mit einer Umsatz­pro­gnose von 121 Milli­arden bis 126 Milli­arden Dollar und einem erwar­teten Betriebs­gewinn zwischen null und vier Milli­arden. Zudem wuchs das wich­tige Cloud-Geschäft zuletzt nicht so stark wie erhofft.

Alphabet: Google als Kern des Konzerns bekam im vergan­genen Quartal die Flaute im Online-Werbe­markt zu spüren. Das Anzei­gen­geschäft rund um die Such­maschine und die Video-Platt­form YouTube sank um rund 3,6 Prozent auf 59 Milli­arden Dollar. Zuwächse bei Cloud-Diensten und gute Währungs-Geschäfte halfen jedoch, die Lücke zu schließen. Die Mutter Alphabet konnte dadurch ein einpro­zen­tiges Umsatz­plus auf gut 76 Milli­arden Dollar vorweisen. Analysten hatten mit mehr gerechnet. Die Aktie verlor im vorbörs­lichen Handel fast fünf Prozent. Unterm Strich fiel der Gewinn um gut ein Drittel auf 13,6 Milli­arden Dollar.

Mitten im Hype um den Text-Auto­maten ChatGPT bereitet Google seine Konkur­renz-Soft­ware nach langem Zögern für die öffent­liche Nutzung vor. Google-Nutzer sollen "sehr bald" mit solchen Sprach-Systemen unter anderem als Ergän­zung zur Websuche inter­agieren können, sagte Konzern­chef Sundar Pichai. Google ließ seine Sprach­soft­ware in den vergan­genen Jahren intern von Mitar­beiter nutzen, schreckte aber wegen Miss­brauchs-Risiken vor einer breiten Markt­ein­füh­rung zurück.

ChatGPT, der KI-Text-Roboter, wird auch in Deutsch­land langsam bekannter. In den USA wird nun ein kosten­pflich­tiges Abo-Modell einge­führt. Wird es auch weiterhin eine Gratis-Version geben?

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