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Amazon Smart-TV: Weitere Details

Bei der Präsen­tation von Amazons FireTV in London konnte die Fach­presse sich einen ersten Eindruck verschaffen. Wer sowieso mit einem Smart TV lieb­äugelt, könnte daran Gefallen finden.
Von der Amazon Produktpräsentation in London berichtet

Bei der Präsen­tation der neuesten FireTV-Geräte in London verriet Amazon VicePresident Devices & Services Daniel Rausch, dass welt­weit bereits 200 Millionen FireTV-Geräte (z.B. der Amazon FireTV Stick) verkauft wurden.

Nun ging Amazon den nächsten Schritt: Sie bieten (wie bereits berichtet) "passende" Fern­seher für ihr umfang­rei­ches Amazon-Angebot an. Amazon nimmt bereits Bestel­lungen entgegen, die Auslie­ferung soll in den nächsten drei Monaten erfolgen.

Die Zukunft liegt im Fern­seh­gerät

Das EPG (elektronische Programmzeitschrift) kennen viele TV-Nutzer längst Das EPG (elektronische Programmzeitschrift) kennen viele TV-Nutzer längst
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Amazon sieht im Fern­seh­gerät die Zukunft. Wobei der Fern­seher nicht mehr ein "einfa­cher Monitor mit Empfangs­teil" ist, der wenige über Antenne empfangs­bare Programme abspielen konnte, sondern ist längst eine Art Komman­dozen­trale für den Alltag, TV, Strea­ming, eigene Bilder, Videos und vieles mehr - ein "Smart TV". Für seine Zwecke hat Amazon das FireOS entwi­ckelt, was von Android abge­leitet wurde, aber auf weite Teile des Google Univer­sums verzichtet.

Das FireOS-Betriebs­system wird nicht nur von Amazon selbst, sondern auch von bekannten Marken wie Nokia, TCL, Haier, Xiaomi, Hisense, Toshiba oder JVC verwendet.

Drei Produkt­linien

Nun also hat Amazon eigene TV-Geräte. Wer die für Amazon herstellt, wurde nicht verraten. Drei "Serien" wurden aufge­legt: TV-4, TV-2 und TV Omni Serie.

Die TV-4-Serie hat eine 4K Ultra HD Bild­auf­lösung, HDR10, HLG und Dolby Plus und eine Smart Home Steue­rung ("Alexa") erhält­lich von 43 bis 55 Zoll Diago­nale. Preis­lich startet das Modell bei 499 Euro. Wetterbericht, Terminkalender, Programmhinweise, (Alexa-)Steuerung von Lampen oder Steckdosen: Alles drin Wetterbericht, Terminkalender, Programmhinweise, (Alexa-)Steuerung von Lampen oder Steckdosen: Alles drin
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die TV-2-Serie liefert "nur" Full-HD HDR10, HLG und Dolby Digital Audio mit Alexa Sprach-Fern­steue­rung in den Größen 32 Zoll (HD) und 40 Zoll (FHD), preis­lich ab 279 Euro.

Wer es nobel mag, wählt den Fire TV Omni QLED mit 4K-QLED-Bild­schirm­auf­lösung Ambient Expe­rience, HLG, HDR10 und HDR10+ Adap­tive und Dolby Vision IQ.

Alexa ist mit allen Möglich­keiten inklu­sive. Die Bild­schirm­größen sind 43, 50 und 55 Zoll zum Preis von ab 599 Euro.

Umfang­reiche tech­nische Details

Die tech­nischen Details finden Sie in der nach­fol­genden Tabelle, die uns Amazon freund­licher­weise zur Verfü­gung gestellt hat. Amazon Smart-TV: Technische Details im Überblick Amazon Smart-TV: Technische Details im Überblick
Bild: Amazon

Erstes Hands-on

Die Fern­seh­geräte können über mitge­lie­ferte Stand­füssen auf den Tisch, die Anrichte oder den Schrank gestellt oder mit passenden Halte­rungen (optional zu bestellen, nicht im Liefer­umfang) an die Wand gehängt werden. Gesteuert werden sie über eine Fern­bedie­nung, entweder Tasten­druck oder per Sprache ins Mikrofon der Fern­bedie­nung.

Neben Anschlüssen für LAN (Ethernet) hat der Fern­seher vier HDMI-Buchsen und eine Koax-Anten­nen­buchse an der Seite. Strom (230 Volt) wird im einge­bauten Netz­teil auf die intern benö­tigten Werte umge­setzt. Auch klas­sische Signale wie DVB-S oder DVB-T2 sollen möglich sein.

Wer beispiels­weise bereits Kunde beim TV-Dienst MagentaTV ist, kann die neuen FireTV-Geräte auch nutzen. Da es die MagentaTV-App schon für den klas­sischen FireTV-Stick gibt, steht die App auch auf den Fern­seh­geräten zur Verfü­gung. Ähnli­ches dürfte bei anderen Anbie­tern der Fall sein. Der Fernsehschirm als Kunst im Heim. Im Gegensatz zu Fotografien oder gemalten Bildern kann hier jederzeit gewechselt werden Der Fernsehschirm als Kunst im Heim. Im Gegensatz zu Fotografien oder gemalten Bildern kann hier jederzeit gewechselt werden
Foto. Henning Gajek / teltarif.de

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Eigent­lich gibt es Smart TV wie Sand am mehr. Amazon verfolgt das erfolg­reiche Konzept des Unter­neh­mers John D. Rocke­feller. Er verschenkte Öllampen und verkaufte teuer das notwen­dige Öl dazu. Wer sich einen Amazon-Fire-TV kauft, bucht logi­scher­weise die Amazon-Dienste wie Amazon Prime Video oder Music und das nun auch in Deutsch­land verfüg­bare Amazon-Luna-Spiele-Angebot, wofür man noch eine Kommando-Konsole und eine passende App braucht. Dafür bekommt man die Geräte in verschie­denen Größen zum "güns­tigen" Preis. Der Fern­seher als Wand­bild mit Kunst nach Geschmack, täglich wech­selnd. Die Unter­mie­terin Alexa ist einge­baut, für daten­sen­sible Nutzer viel­leicht ein "mulmiges Gefühl", aber die gehören ohnehin nicht zur Ziel­gruppe.

Bleibt die Angst, dass die Geräte nicht mehr voll­ständig nutzbar sind, falls Amazon einen einge­bauten Dienst eines Tages einstellen sollte. Doch dieses Risiko muss man heut­zutage bei vielen Produkten einkal­kulieren. Und es gibt eine Alter­native: Der erfolg­reiche FireTV-Stick bleibt weiter im Programm und wird wie gewohnt in die HDMI-Buchse eines aktu­ellen TV-Empfän­gers gesteckt, sofern die FireTV-Soft­ware nicht schon aufge­spielt sein sollte.

In einer weiteren Meldung geht es um das Thema: Verbrau­cher sollen "Recht auf Repa­ratur" bekommen.

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