Tablet-Test

Xiaomi Pad 6: iPad-Air-Alternative im Kurztest

Xiaomi ist mit dem "Pad 6" in Deutsch­land an den Start gegan­genen. Wir haben das Modell einem Kurz­test unter­zogen.
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Xiaomi ist kürz­lich mit dem "Pad 6" an den Start gegangen. Der Nach­folger des Xiaomi Pad 5 will wieder mit einem guten Preis-Leis­tungs­ver­hältnis punkten. Bei glei­chem Preis der Basis­ver­sion hat der chine­sische Tech-Konzern an verschie­denen Stellen Opti­mie­rungen vorge­nommen. Wir haben das Xiaomi Pad 6 in unserer Berliner Redak­tion begrüßen dürfen und einem Kurz­test unter­zogen. Was kann der Flach­rechner beson­ders gut und wo liegen die Unter­schiede zum Vorgänger-Modell?

Display und Design

Das Display des Xiaomi Pad 6 misst 11 Zoll Das Display des Xiaomi Pad 6 misst 11 Zoll
Bild: teltarif.de

Xiaomi Pad 6

Wie schon beim Vorgänger Xiaomi Pad 5 (Hands-on) hat das Display des Xiaomi Pad 6 eine Diago­nale von 11 Zoll. Zunächst ist zu erwähnen, dass Xiaomi die Auflö­sung des Panels opti­miert hat. Statt einer Auflö­sung von 1600 mal 2560 Pixel (275 ppi) weist das Daten­blatt des Xiaomi Pad 6 das LCD mit 2880 mal 1800 Pixel (HDR 10, 309 ppi) aus. Nach unserem Kurz­test können wir fest­halten, dass das Display des Xiaomi Pad 6 für eine scharfe und kontrast­reiche Darstel­lung steht. Neu ist auch die Bild­wie­der­hol­rate. Statt der bis zu 120 Hz mögli­chen Aktua­lisie­rung sind beim Display des Xiaomi Pad 6 bis zu 144 Hz möglich. Einen direkten Unter­schied dürfte man nur beim Vergleich beider Displays fest­stellen, dann aber auch nur, wenn eine spezi­fische Anwen­dung diese hohe Bild­wie­der­hol­rate auch unter­stützt. Nichts­des­totrotz erwies sich die Bedie­nung des Inter­face (z.B. Home­screen, Einstel­lungen vornehmen und Surfen über den Browser) als ange­nehm flüssig. Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixel auf Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixel auf
Bild: teltarif.de
Mit dem Pad 6 spricht Xiaomi erneut die gleiche Design-Sprache wie schon im Herbst 2021 mit der Einfüh­rung des Pad 5. Das flach­kan­tige Gehäuse hat weiterhin Ähnlich­keit mit der Optik des iPad Air 4 von Apple. Mit einem Preis von rund 400 Euro in der Basis­ver­sion (6 GB Arbeits­spei­cher und 128 GB interne Spei­cher­kapa­zität) unter­bietet es den Preis für ein iPad Air aber deut­lich und kate­gori­siert sich viel­mehr in Apples Budget-Linie mit dem iPad der 9. Gene­ration (ab 429 Euro). Wer das Xiaomi Pad 6 mit einer höheren Spei­cher­kon­figu­ration von 8 GB und 256 GB erstehen möchte, zahlt rund 500 Euro. Verfüg­bare Farben sind Gold, Grau und Blau. Anzeige im Hochformat Anzeige im Hochformat
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Größe und Gewicht des Xiaomi Pad 6 sind gut austa­riert. Im Vergleich mit dem Xiaomi Pad 5 hat sich das Gewicht des neuen Modells von 511 Gramm auf 490 Gramm verrin­gert. Auch bei den gene­rellen Abmes­sungen gibt es Unter­schiede. Zum Vergleich: Während die Maße des Xiaomi Pad 6 mit 253,95 mm (Höhe), 165,18 mm (Breite) und 6,51 mm (Tiefe) ange­gebenen sind, betragen diese beim Xiaomi Pad 5 in der Höhe 254,69 mm, in der Breite 166,25 mm und in der Tiefe 6,85 mm. Das Xiaomi Pad 6 hat ein schlankes Gehäusedesign Das Xiaomi Pad 6 hat ein schlankes Gehäusedesign
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Perfor­mance und Akku

Im Xiaomi Pad 6 sitzt ein Snap­dragon 870 von Qual­comm. Die CPU sorgt für ausrei­chend Leis­tung, keine Frage. Im Rahmen unseres Kurz­tests konnte uns die Perfor­mance des Tablets über­zeugen. Apps öffneten schnell, auch Multi­tas­king (z.B. das Swit­chen zwischen geöff­neten Apps) verlief flüssig. Dazu tragen entspre­chend auch je nach Anwen­dung die höheren Bild­wie­der­hol­raten des 144-Hz-Displays bei.

Der Akku des Xiaomi Pad 6 hat sich im Gegen­satz zum Xiaomi Pad 5 von 8720 mAh auf 8840 mAh leicht vergrö­ßert. Zudem besteht nun die Möglich­keit, mit 33W statt mit 22,5W schnell wieder über USB-C aufzu­laden. Ein Netz­teil ist im Liefer­umfang enthalten. Wie lange das Xiaomi Pad 6 in unserem (Akku-)Test­ver­fahren durch­gehalten hat, werden wir zu gege­bener Zeit nach­lie­fern. Geöffnete Apps in der Übersicht Geöffnete Apps in der Übersicht
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Tablet als Laptop-Ersatz

Tablets forcieren immer mehr den "Ersatz" eines klas­sischen Laptops. Möglich machen das Keyboards, die an die Flach­rechner gedockt werden. Auch für das Xiaomi Pad 6 gibt es eine solche Lösung, die separat erhält­lich ist. Eben­falls unter­stützt das Xiaomi Pad 6 den Support eines "Smart Pen (2nd gene­ration)" genannten Einga­bestifts. Mit einem Preis von knapp 100 Euro ist das Tool jedoch sehr preis­intensiv und erreicht beinahe Apples Pencil-Preis­gestal­tung. So sieht das Xiaomi Pad 6 mit Tastatur aus. Daneben: der Eingabestift So sieht das Xiaomi Pad 6 mit Tastatur aus. Daneben: der Eingabestift
Bild: Xiaomi
Tablets punkten mit größeren Displays als Smart­phones, weshalb es auch für das Xiaomi Pad 6 Soft­ware-Anpas­sungen gibt, beispiels­weise einen Split-Screen-Modus, über den zwei Apps unab­hängig vonein­ander bedient werden können. Ab Werk läuft auf dem Xiaomi Pad 6 das Betriebs­system Android 13 im Gewand der Benut­zer­ober­fläche MIUI 14 und im Spezi­ellen für Tablets des Herstel­lers in der vorge­sehenen Vari­ante "MIUI for Pad". Wie der Split­screen-Modus aussieht, sehen Sie auf dem einge­bun­denen Bild. Gene­rell ist MIUI for Pad über­sicht­lich gestaltet. Splitscreen-Modus Splitscreen-Modus
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Konnek­tivi­täts­merk­male und Laut­spre­cher

Zu den wich­tigen Verbin­dungs­stan­dards des Xiaomi Pad 6 gehört neben 802.11a/b/g und WiFi 6 auch Blue­tooth 5.2. Eine Vari­ante des Xiaomi Pad 6 mit Mobil­funk­schnitt­stelle gibt es nicht. Weiterhin wird Dolby Atmos unter­stützt. Die Leis­tung der vier verbauten Laut­spre­cher hat uns wie schon beim Vorgänger durch einen guten Klang und satten Bass über­zeugt.

Leider gibt es keinen Finger­abdruck­sensor, um das Display des Xiaomi Pad 6 entsperren zu können. Um das Display zu entsperren, können Nutzer neben der obli­gato­rischen PIN auch eine Gesichts­erken­nung einrichten. Das Xiaomi Pad 6 (r.) neben einem Xiaomi Pad 5 Das Xiaomi Pad 6 (r.) neben einem Xiaomi Pad 5
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Kame­ratest

Wer foto­gra­fiert mit einem Tablet? Es gibt Nutzer, die das tun, die Regel ist das aber nicht, weil Tablets unhand­licher sind als Smart­phones und man sie nicht immer dabei hat. Daher muss eine Tablet-Kamera auch nicht dieselbe Leis­tung erbringen, wie die eines Smart­phones.

Das Setup auf der Rück­seite sieht ganz schön dick aus. Davon sollte man sich aller­dings nicht täuschen lassen. Denn es ist nur eine Single-Kamera verbaut. Die Spezi­fika­tionen der Xiaomi-Pad-6-Kameras lesen sich wie folgt: Bei der Haupt­kamera handelt es sich um ein 13-Mega­pixel-Modul mit f/2.2-Blende. Video­auf­nahmen sind mit bis zu 4K-Auflö­sung und 30 Bildern pro Sekunde möglich. Die Front­kamera verfügt über einen 8-Mega­pixel-Sensor (Blende: f/2.2). Hier sind Aufnahmen bis Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde möglich, was für die Video­tele­fonie in der Regel ausrei­chen sollte. 13-Megapixel-Kamera im Close-up 13-Megapixel-Kamera im Close-up
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Wir haben die Kameras des Xiaomi Pad 6 in unser Test­labor geschickt und geprüft, zu welchen Leis­tungen diese in der Lage sind. Nach­fol­gend haben wir die Aufnahmen in dem Setting verlinkt, das wir auch für Smart­phone-Kamera-Tests verwenden.

Labor-Aufnahmen mit der Haupt­kamera

Die Aufnahme bei guten Licht­ver­hält­nissen unter unseren Labor­bedin­gungen ist unauf­fällig. Das bedeutet: unauf­fällig gut. Farben werden natür­lich darge­stellt, ausrei­chend Details sind zu sehen, und auch der Grad der Hellig­keit ist auf einem guten Niveau. Die Qualität der Aufnahme bei schlechten Licht­ver­hält­nissen ist dürftig. Die Aufnahme ist sichtbar verrauscht, Details werden aufgrund der geringen Hellig­keit verschluckt. Die Farben lassen sich aber weit­gehend erkennen. In der Kamera-App wird ein eigener Nacht­modus geboten, der die Aufnahme bei schlechtem Licht in unserem Labor dahin­gehend verbes­sern kann, dass das Bild­rau­schen zurück­gefahren wird und die Farben etwas besser erkennbar sind. Details - insbe­son­dere bei der Blume - bleiben aber weiterhin im Dunkeln.

Die Aufnahmen, die wir mit der Haupt­kamera des Xiaomi Pad 6 unter unseren Labor­bedin­gungen aufge­nommen haben, können Sie sich nach­fol­gend anschauen.

Weitere Aufnahmen mit der Haupt­kamera

Auch wenn das wie oben beschrieben nicht unbe­dingt der gängigen Praxis entspricht, haben wir auch Aufnahmen mit der Haupt­kamera außer­halb des Test­labors aufge­nommen. Die Aufnahme im Stan­dard-Modus kann sich sehen lassen. Bis zu 10-fache Vergrö­ßerungen sind möglich, deren Qualität für eine Tablet-Kamera über­raschend gut ist.

Die Aufnahmen, die wir mit der Haupt­kamera des Xiaomi Pad 6 außer­halb des Test­labors aufge­nommen haben, können Sie sich nach­fol­gend anschauen.

Labor-Aufnahmen mit der Front­kamera

Weiter geht es mit dem Test der Front­kamera unter unseren Labor­bedin­gungen. Bei guten Licht­ver­hält­nissen geht das Ergebnis in Ordnung. Einen eigenen Nacht­modus gibt es für die Front­kamera nicht. Bei schlechtem Licht (im Stan­dard-Modus) ist das Ergebnis aber ansehn­lich. Das Portrait wird gut abge­bildet, zudem ist im Hinblick auf das Portrait kaum Bild­rau­schen vorhanden.

Die Aufnahmen, die wir mit der Front­kamera des Xiaomi Pad 6 unter unseren Labor­bedin­gungen aufge­nommen haben, können Sie sich nach­fol­gend anschauen.

Fazit: Güns­tigere Android-Alter­native zum iPad Air

PRO
  • Gute Verar­bei­tung
  • Gut klin­gende Laut­spre­cher
  • Display mit 144 Hz
CONTRA
  • Kein LTE-Modell
  • Teures Zubehör
  • Kein Finger­abdruck­sensor
Die Einzelnoten im Tablet-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Material / Verarbeitung: 1
  • Bedienung / Handling: 1
  • Betriebssystem / Apps: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 1,6
Nach unserem Kurz­test hinter­lässt das Xiaomi Pad 6 einen guten Gesamt­ein­druck. Im Vergleich zum Vorgänger konnte Xiaomi an verschie­denen Stellen für Verbes­serungen sorgen. Hervor­zuheben sind beispiels­weise das gute 144-Hz-Display, die gute Perfor­mance, der größere Akku und schnel­leres Laden. Leider gibt es hier­zulande keine Vari­ante mit Mobil­funk­schnitt­stelle.

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