Langläufer

Telekom-Vorstand: Tim Höttges 10 Jahre im Amt

Im neuen Jahr gibt es ein Jubi­läum zu feiern. Timo­theus "Tim" Höttges ist seit 10 Jahren in Folge Chef der Deut­schen Telekom Akti­enge­sell­schaft. So lange hat vor ihm bei der Telekom noch niemand durch­gehalten.
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2022 wurde der Vertrag von Tim Höttges erneut verlän­gert. Seine Wieder­bestel­lung ist vom 1.1.2022 bis zum 31.12.2026 termi­niert. Es ist durchaus denkbar, dass Tim Höttges diesen Job bis zum letzten Tag ausfüllen wird, er wäre dann 64 Jahre alt. Aus Protest gegen den Angriff auf die Ukraine zog die Deutsche Telekom ihr Personal aus Russland ab. Aus Protest gegen den Angriff auf die Ukraine zog die Deutsche Telekom ihr Personal aus Russland ab.
Foto: Picture Alliance/dpa
Im Ukraine Krieg zeigte die Telekom klare Haltung: Der IT-Betrieb in St. Peters­burg wurde geschlossen, russi­schen Mitar­bei­tern wurde bei der Auswan­derung geholfen. Ukrai­nische Flücht­linge wurden mit kosten­losen SIM-Karten unter­stützt. Dem Vorbild der Telekom folgten bald Voda­fone und o2-Telefónica.

In den USA wurde eine Part­ner­schaft mit dem Raum­fahrt-Unter­nehmen SpaceX begründet. Die Idee ist, eines Tages Mobil­funk­ver­sor­gung in entle­genen Regionen per Satellit für die Massen­kund­schaft anbieten zu können. Idea­ler­weise sollte das mit bereits im Markt befind­lichen Endge­räten nutzbar sein. Die dafür notwen­digen Satel­liten fliegen aber noch nicht.

Die Telekom verkauft ihre Tochter T-Mobile Nieder­lande an eine Inves­toren­gruppe, zu der auch die Invest­ment­bank Warburg-Pincus gehört, bei der unter anderem der ehema­lige Telekom-Chef René Ober­mann an führender Stelle arbeitet.

In Tsche­chien einigen sich T-Mobile.cz (TMCZ) und Vodafone.cz auf den gemein­samen Ausbau von Glas­faser­anschlüssen und (teil­weise) gegen­sei­tigen Netz­zugang.

Im Aufsichtsrat der Deut­schen Telekom gibt es eine Zäsur: Prof. Ulrich Lehner geht in den Ruhe­stand. Neu gewählt wird Dr. Frank Appel, zu dem Zeit­punkt noch Vorstand der Deut­sche Post/DHL. Das wird von einigen Aktio­närs­ver­tre­tern deut­lich kriti­siert, weil sie eine Doppel­belas­tung fürchten.

Telekom T Phone

In Öster­reich arbeiten die neue Magenta und Meri­diam bei 650.000 neuen Glas­faser­anschlüssen im länd­lichen Raum zusammen.

Welt­weit wird das Smart­phone T-Phone einge­führt. Basis ist ein Modell der erfolg­rei­chen REEVL-Baureihe aus den USA, die vom HK-Hersteller WingTech stammt. Das Ziel: Ein erschwing­liches 5G-fähiges Smart­phone, für das es regel­mäßig Updates gibt, das bereits von Android 12 auf 13 aktua­lisiert wurde und in Kürze mit Android 14 versorgt werden soll.

T-Mobile USA wird Ende 2022 zur wert­vollsten Tele­fon­gesell­schaft welt­weit.

2023

Anfang 2023 ist die Telekom die wert­vollste euro­päi­sche Marke. Die Telekom verkauft 51 Prozent ihrer Funk­turm-Tochter DFMG an die Finanz-Inves­toren DigitalBridge und Brook­fields für knapp 13 Milli­arden Euro, behält aber die Hoheit was Stand­orte und Netz­ausbau betrifft.

Nachdem bereits Ende 2022 99 Prozent der Bevöl­kerung (nicht der Fläche) als "mit LTE versorgt" ange­sehen wird, habe die Telekom 2023 diese Marke in jedem Bundes­land "geknackt", gleich­wohl gibt es immer noch Orte und Bereiche, wo es aktuell gar kein Netz gibt.

Stolz gibt die Deut­sche Telekom bekannt, die Mehr­heit an ihrer Tochter T-Mobile USA (TMUS) erreicht zu haben. Die Telekom-Aktie - lange Jahre Sorgen­kind - hat die 20-Euro-Kurs-Marke deut­lich über­schritten.

Das Thema Glas­faser rückt in den Fokus. Der Ausbau von Telekom und ihren privaten Mitbe­wer­bern ist in Fahrt gekommen. Da es keinerlei staat­liche oder private Koor­dinie­rung der Ausbau­akti­vitäten gibt, kommt es an bestimmten Stellen zu Konflikten, wenn die Telekom an Orten ihren Ausbau ankün­digt oder durch­führt, wo private Unter­nehmen in der Hoff­nung auf rentable Exklu­siv­ein­nahmen den "eigen­wirt­schaft­lichen" Ausbau verspro­chen haben.

Wo es nach langen Zitter­par­tien "staat­lich geför­derten" Ausbau gibt, kommt es auch nicht immer voran, weil die Unter­nehmen dann verpflichtet sind, ihre Leitungen anderen Anbie­tern zur Verfü­gung stellen zu müssen. Das stößt weder bei der Telekom noch bei den Konkur­renten immer auf Begeis­terung, wie Betrof­fene berichten.

Die Telekom gibt bekannt, dass etwa 8 Millionen Haus­halte in Deutsch­land einen FTTH-Anschluss bei der Telekom buchen könnten. Die "Take Up"-Rate (der wirk­lich gebuchten und akti­vieren Anschlüsse) liegt deut­lich darunter.

Ende 2023 wurde bekannt, das T-Systems-Chef Adel al Saleh das Unter­nehmen verlässt, sein Nach­folger wird der erfolg­reiche Service-Vertriebs­chef Dr. Ferri Abol­hassan.

Der Chef inter­essiert sich für Details

10 Jahre ist Telekom-Chef Tim Höttges im Amt. Er inter­essiert sich für die Technik seines Hauses, testet in launigen Videos auf Social Media seine Produkte oder gratu­liert seinen Mitar­bei­tern per YouTube Video, indem er zu Weih­nachten Plätz­chen backt, Hütten schrei­nert oder andere Dinge versucht, sogar die "Take Outs" (Fehler beim Dreh) fehlen nicht.

Auf der letzten Seite geht es um Projekte, die wohl nie reali­sierbar sind oder Produkte, die nie oder nur kurz das Licht der Telekom-Welt erblickten.

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