Telekom: Doch kein Kahlschlag am Standort Darmstadt?
Höttges äußert sich zur Zukunft des Standorts in Darmstadt
Bild: picture alliance / dpa, Bearbeitung: teltarif.de
Die Corona-Pandemie hat zahlreiche Arbeitnehmer ins Homeoffice getrieben, seither stehen viele Büroflächen leer. Und nun kommen vermutlich noch teure Energiekosten hinzu. teltarif.de hat bereits darüber berichtet, dass die Telekom an ihrem zweitgrößten Standort (nach Bonn) zahlreiche Büroflächen kündigt - und zwar in Darmstadt.
Anlässlich der Verkündung der aktuellen Ergebnisse ist Telekom-Chef Höttges auf dieses Thema eingegangen und hat die Pläne der Telekom hierzu erläutert.
Telekom bekennt sich zum Standort Darmstadt
Höttges äußert sich zur Zukunft des Standorts in Darmstadt
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Die Telekom bekennt sich offenbar zunächst weiter zum Standort Darmstadt. "Darmstadt ist und bleibt ein wichtiger Standort für uns", sagte Höttges am Donnerstag anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen im zweiten Quartal. Die Telekom schätzt nach der Aussage von Höttges "die Nähe zur Universität und die Kompetenz der örtlichen Fachkräfte, insbesondere in der IT- und Softwareentwicklung".
Höttges stehe hierzu "im direkten Austausch" mit Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch: "Wir haben jüngst über eine Stunde telefoniert. Ich schätze ihn und sein Engagement. Es war eine gutes von gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Gespräch."
Büroflächen werden auf jeden Fall reduziert
Gleichzeitig kündigte die Telekom jedoch an, auch in Darmstadt Büroflächen abbauen zu wollen. Deutschlandweit könnten sogar "bis zu 50 Prozent aller Büroflächen der Telekom abgebaut werden", beispielsweise auch in Bonn und Darmstadt.
"Deutschland muss Energie sparen", sagte Höttges, wohl auch im Hinblick auf neuere weltpolitische Entwicklungen. Das gelte auch für Unternehmen. So sei es bereits gelungen, den Energieverbrauch der Telekom im vergangenen Quartal um 14 Prozent zu reduzieren. Dieser Prozess müsse weitergehen. Höttges betonte, dass man "keine Rückschlüsse von der Reduzierung der Büroflächen auf die Wichtigkeit des Standortes ziehen dürfe".
Möglich sei der Abbau von Flächen durch bisherige Überkapazitäten und die weitere Nutzung des Homeoffice. Zu möglicherweise höheren privaten Energieausgaben der Mitarbeiter durch die vermehrte Arbeit im Homeoffice äußerte sich die Telekom bislang nicht. "Wir wollen, dass die Menschen wieder in die Büros kommen", sagte Höttges. Dies sei für die Kultur des Unternehmens, die von der Begegnung von Menschen lebe, von hoher Bedeutung. Darum setze die Telekom "auf ein hybrides Arbeitsmodell". Gleichzeitig gebe es weiter die Möglichkeit, in gewissem Umfang im Homeoffice zu arbeiten.
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