Mobilfunker beantragen teils deutlich höheren Mobilfunk-Interconnect
Mobilfunker beantragen neue Interconnect-Kosten
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In Zeiten von Flatrates verdienen Mobilfunknetzbetreiber kaum noch an Telefongesprächen. Jede Minute, die ein Kunde telefoniert, kostet den Anbieter Geld statt
dass es Geld in die Kassen bringt. Grund dafür ist, dass ein Mobilfunkanbieter, telefoniert ein Kunde zu einem anderen Netz, den Netzbetreiber des Angerufenen
für den Anruf bezahlen muss. Gleichzeitig sind diese ankommenden Gespräche für Netzbetreiber eine willkommene Erlösquelle. Diese als
Interconnection-Kosten bezeichneten Gebühren sind in Deutschland reguliert. Bis Ende November liegen sie für alle Mobilfunknetze bei 1,66 Cent pro Minute (netto).
Jetzt hat haben alle Mobilfunknetzbetreiber neue Interconnection-Gebühren beantragt.
Telefónica mit 4,84 Cent pro Minute an der Spitze
Mobilfunker beantragen neue Interconnect-Kosten
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Für den Zeitraum ab 1. Dezember hat Telefónica für ein Jahr einen Preis von 4,84 Cent pro Minute (netto) beantragt. Ab Dezember 2017 soll es für zwei weitere Jahre
eine Gebühr für 4,62 Cent pro Minute (netto) geben. Da es seit Jahren ein gewohnter Prozess ist, dass die zunächst beantragten Gebühren nicht
genehmigt werden, hat Telefónica direkt hilfsweise einen zweiten Antrag gestellt, nach dem für ein Jahr lang Interconnection-Kosten von 2,26 Cent pro Minute (netto) gelten sollen, danach zwei weitere Jahre 2,04 Cent pro Minute (netto).
Telekom beantragt Fortbestand des aktuellen Preises
Die Deutsche Telekom beantragt für die Zustellung in ihr Netz einen erstaunlich zurückhaltenden Zusammenschaltungspreis: Sie will, dass weiterhin 1,66 Cent pro Minute (netto) gelten. Das wäre eine Fortsetzung des aktuellen regulierten Entgeltes. Dieser Preis soll dann für mindestens drei Jahre gelten.
Vodafone mit Jahres-Schritten
Geht es nach Vodafone, so werden die Interconnection-Kosten für die Anrufe ins Netz der Düsseldorfer zunächst auf 2,14 Cent pro Minute (netto) angehoben, um dann in Jahres-Schritten zunächst auf 2,09 und dann auf 2,04 Cent pro Minute (netto) zu fallen. Doch auch bei Vodafone glaubt man nicht so Recht an die Genehmigung dieses Antrages und hat hilfsweise weitere Preise, ebenfalls in Jahresschritten, beantragt. Demnach sollen ein Jahr lang 1,42Cent pro Minute (netto) berechnet werden, um später dann auf 1,19 und dann 0,95 Cent pro Minute zu fallen.
Die Bundesnetzagentur wird in den kommenden Wochen über die Anträge beraten. Erfahrungsgemäß kommen die neuen regulierten Preise erst kurz vor dem 1. Dezember. Dabei hat der Regulierer in den vergangenen Jahren zumeist härter reguliert als die Mobilfunker beantragt haben. Vermutlich ist der Hilfsantrag von Vodafone am Ende nicht weit von der Wahrheit entfernt.