TK-Markt: Bundesnetzagentur veröffentlicht Jahresbericht
Auf 148 Seiten berichtet die Bundesnetzagentur über ihre Tätigkeiten im Jahr 2019
Grafik/Foto: Bundesnetzagentur
Kürzlich hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) ihren Jahresbericht für das Jahr 2019 veröffentlicht.
"Wir haben im letzten Jahr Frequenzen für den weiteren Ausbau des Mobilfunknetzes versteigert. Jetzt gehen wir davon aus, dass die Netze weiter ausgebaut werden und wir noch in diesem Jahr spürbare Verbesserungen der Versorgung verzeichnen werden", fasste Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, wichtige Punkte seines Berichtes zusammen.
Wie entwickelt sich der TK-Markt?
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Beim Ausbau der Mobilfunknetze ist die gesamte Zahl der Mobilfunk-Basisstationen aller Netzbetreiber im Jahre 2019 auf 190.595 angestiegen (Ende 2018 waren es 181.640). Davon waren 62 567 LTE-Basisstationen (im Vorjahr 2018: 54 911). 57 457 Basisstationen entfielen auf UMTS/3G (2018: 57 180) und 70 432 auf GSM/2G (2018: 69 549).
Zudem wurden bereits 139 Basisstationen in Betrieb genommen, die 5G-fähig sind. Wer sich über diese hohen Zahlen wundert: Wenn an einer Stelle 2G, 3G, 4G und 5G aufgebaut sind, sind das für die Zählung der BNetzA vier Basisstationen. Das weiß auch die Netzagentur, dass vielfach Basisstationen eingesetzt werden, die unterschiedliche Technologien wie GSM, UMTS und LTE abdecken. Ende 2019 beträgt die Zahl der Antennenstandorte daher 81 282.
Nachfrage nach schnellen Anschlüssen
Auf dem Breitbandmarkt (Festnetz) wurden im Jahr 2019 verstärkt Anschlüsse mit hohen vermarkteten Bandbreiten nachgefragt. Von den 35,1 Millionen aktiven Breitbandanschlüssen in Festnetzen erhöhte sich der Anteil der gebuchten Anschlüsse mit mindestens 100 MBit/s im Jahr 2019 auf rund 26 Prozent (2018: knapp 20 Prozent). Eine vermarktete Bandbreite von mindestens 1 GBit/s wiesen zu diesem Zeitpunkt ca. 0,2 Millionen Anschlüsse auf.
Bitter: 2,9 Millionen Breitbandkunden nutzten Ende 2019 Anschlüsse mit einer vermarkteten Datenrate von weniger als 10 MBit/s.
Datenvolumen steigt und steigt
Die Digitalisierung hat zur Folge, dass das Datenvolumen in Fest- und Mobilfunknetzen erneut gestiegen ist. Im Jahr 2018 betrug das im Festnetz erzeugte Datenvolumen rund 46 000 Millionen Gigabyte. Vorläufige Berechnungen sagen für 2019 ein Gesamtvolumen von etwa 52 000 Millionen Gigabyte voraus. Um diese Zahl zu verstehen: Sie entspräche einem durchschnittlichen Datenverbrauch in Höhe von etwa 124 Gigabyte pro Nutzer, also rund 10 Gigabyte im Monat.
Im Mobilfunk fallen die jährlichen Zuwachsraten mittlerweile etwas geringer aus. Eine baldige Sättigung sei jedoch nicht absehbar, haben die Frequenz und Marktwächter ermittelt. 2019 wurden über die Mobilfunknetze rund 2.757 Millionen Gigabyte Daten übertragen, im Vorjahr waren es 1.993 Millionen Gigabyte.
Immer weniger SMS
Die Nutzung von SMS (Kurznachrichten) ist weiter rückläufig. 2019 wurden 7,9 Milliarden SMS versendet, (2018: 8,9 Milliarden). Angesichts der wachsenden Popularität von Messaging-Diensten hält diese "substituierende Wirkung" weiter an. Jedoch ist der jährliche Rückgang inzwischen gebremst. Ein Grund hierfür könnte die verstärkte Nutzung von SMS-basierten Maschine zu Maschine- (M2M)-Anwendungen sein. Auch werden SMS-Nachrichten heute gerne für Login-Prozeduren (Zwei-Faktor-Authentifizierung) genutzt.
Strom, Post und Eisenbahnen
Neben der Telekommunikation ist die BNetzA auch für Strom, Post und Eisenbahnen zuständig. Auch beim Strom ist ein weiterer Netzausbau unerlässlich. Die Digitalisierung hilft auch der Post. Zwar werden weniger Briefe geschrieben, aber immer mehr Pakete verschickt, die vorher digital bestellt wurden. Für das Jahr 2019 wurden rund 3,12 Milliarden Paketsendungen befördert, 2018 waren es noch etwa 2,88 Milliarden Stück. Und die Mengen werden weiter steigen.
18 209 Beschwerden wegen Verspätungen oder nicht erfolgter Zustellung von Briefen oder Paketen gingen im vergangene Jahr bei der BNetzA ein, im Jahr zuvor waren es "nur" 12 615 Beschwerden gewesen.
Wer den kompletten Jahresbericht der Bundesnetzagentur nachlesen will, kann ihn auf der Webseite der BNetzA herunterladen.