(Zu) schnell

o2-Kunde reist innerhalb von 3 Minuten von Italien nach Norwegen

"Roaming-Wunder" entstand durch einen norwegischen Dienstleister
Von Kaj-Sören Mossdorf

Dank Mobilfunknetz: Von Italien nach Norwegen Dank Mobilfunknetz: Von Italien nach Norwegen
Bild: o2
Ein o2-Kunde, der seinen Fall im Anbieter-Forum schildert, staunte nicht schlecht, als ihm nach einem Italien-Urlaub Verbindungen aus Norwegen berechnet wurden. Um den Sachverhalt zu klären, wandte er sich an die o2-Hotline. Hier versprach man ihm den - zugegeben geringen - Betrag von 1,50 Euro wieder zurück zu überweisen. Dieses geschah jedoch erst einmal nicht. Daraufhin wandte der Nutzer sich an das Forum. Die Höhe des Betrages ist für die Geschichte jedoch eigentlich nebensächlich.

Viel interessanter ist die Erklärung, wie der Kunde es schaffte, diese besondere Reise innerhalb von drei Minuten zu unternehmen. Zwischen Savona, wo sich der betroffene o2-Kunde laut eigener Aussage für die fraglichen Zeit befand, und Norwegen liegen immerhin rund 2 000 Kilometer. Drei Tatsachen sind für die folgende Geschichte wichtig: In der italienischen Hafenstadt am Mittelmeer ist der Roaming-Partner von o2 "Wind o2", an besagtem Tag war der Kunde am Hafen unterwegs, von dort aus verkehren Fähren zur Insel Korsika.

Das Schiffsnetz macht es möglich

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Bild: o2
Wer schon einmal auf einem Kreuzfahrtschiff oder einer Fähre unterwegs war, dem ist eventuell aufgefallen, dass Schiffsnetze zum einen sehr teuer sind und zum anderen die spätere Abbuchung auf der Rechnung nicht dem eigentlichen Aufenthaltsort entsprechen muss. Die oben erwähnten Fähren gehören unter anderem zur Reederei "Corsica / Sardinia Ferries". Die Recherche einer o2-Moderatorin ergab, dass diese Reederei zum Aufbau ihres Schiffsnetzes auf einen Dienstleister zurückgreift, die Firma Maritime Communications Partner [Link entfernt] . Diese hat ihren Hauptsitz in Arendal und das liegt - unschwer zu erraten -in Norwegen. Das Schiffsnetz muss also zumindest in diesem Moment stärker gewesen sein, als das landgestützte Netz von "Wind o2".

Was Beobachter des Falls wundern dürfte, ist die Tatsache, dass ein Schiffsnetz auf Kreuzfahrtschiffen erfahrungsgemäß erst aktiviert wird, nachdem das Schiff den Hafen verlassen hat. Bei Fähren, die in diesem Fall die Verantwortlichen für das Dilemma sein dürften, kann dies aber anders sein. Sie verbringen oftmals nur wenige Stunden in einem Hafen. Kurios ist die Geschichte aber allemal.

Am Ende bekam der Betroffene o2-Kunde den Betrag jedoch zurückerstattet, und es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass dies auch bei anderen Netzbetreibern in anderen Ländern hätte passieren können.

Mehr zum Thema lesen Sie auf unserer umfangreichen Ratgeberseite zu Schiffsnetzen.

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