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Netflix auf Amazons Fire TV getestet: Streaming ohne Instant Video

Einen Monat hat es gedauert: Jetzt ist Netflix auf Amazons Fire TV verfügbar. Wir haben ausprobiert, ob sich das lange Warten gelohnt hat oder ob die Netflix-App enttäuscht.
Von Hans-Georg Kluge

Die Startseite von Netflix Die Startseite von Netflix
Screenshot: teltarif.de
Am Wochenende ist Netflix auf dem Amazon Fire TV verfügbar. Wir haben unsere Internetleitung heiß laufen lassen und den Streaming-Dienst mit Amazons Smart-TV-Box ausprobiert. Grundsätzliche Eindrücke von Netflix haben wir in unserem Langzeit-Test zusammengestellt.

Amazon versprach, Netflix werde auf der Startseite von Fire TV auftauchen, so bald die App verfügbar sei. Das war zumindest in unserem Test nicht der Fall. Wir mussten manuell nach der App suchen.

Nach der Installation und dem ersten Start mussten wir zunächst unsere Netflix-Zugangsdaten eingeben. Das klappt mit der On-Screen-Tastatur des Fire TV ganz gut. Danach begrüßte uns Netflix mit der Abfrage, über welches Profil wir Videos ansehen möchten.

Die Startseite von Netflix Die Startseite von Netflix
Screenshot: teltarif.de
Profile erlauben verschiedenen Personen eines Haushalts den Netflix-Account mit eigenen Empfehlungen zu nutzen. Noch wichtiger ist aber, dass auch der aktuelle Wiedergabe-Stand von Filmen oder Serien getrennt nach Profil gespeichert wird. Ein praktisches Feature zum Beispiel für Leute, die eine Serie zusammen ansehen. Speichern sie diesen Stand in einem eigenen Profil, kann eine einzelne Person mit ihrem Profil weiter gucken, ohne dass die gemeinsame Wiedergabe-Position verloren geht.

Komfortable Bedienung dank Fire-TV-Fernbedienung

Die Netflix-App ist wie auf den anderen Plattformen aufgebaut. In mehreren Reihen zeigt sie untereinander verschiedene Rubriken an, in denen seitlich verschiedene Filme oder Serien untergebracht sind. Außerdem ist so auch die Liste mit angefangenen Filmen und Serien verfügbar sowie der Zugriff auf die eigene Merkliste (Watchlist) möglich.

In den Einstellungen lässt sich das gewünschte Profil auswählen. In den Einstellungen lässt sich das gewünschte Profil auswählen.
Screenshot: teltarif.de
Über das Steuerungskreuz der Fernbedienung konnten wir durch die Inhalte navigieren. In der oberen Hälfte des Bildes erschien ein großes Bild des gewählten Films sowie eine Kurzzusammenfassung. Ein Klick brachte uns auf die Detail-Seite. Dort konnten wir die Wiedergabe starten oder - im Fall einer Serie - aus den vorhanden Staffeln eine Episode heraussuchen.

Während der Wiedergabe erweist sich die Fernbedienung des Fire TV als hilfreich. Zwar bietet sie nur wenige Funktionen, dafür findet sich der Pausenknopf schnell. Mit der Enter-Taste konnten wir während des Streamens ein Optionsmenü aufrufen und dort beispielsweise die Sprache des Videos umstellen.

Streaming-Qualität: Gutes, aber manchmal ruckeliges Bild

Während des Abspielens können Nutzer die sprache ändern oder Untertitel einblenden. Während des Abspielens können Nutzer die sprache ändern oder Untertitel einblenden.
Screenshot: teltarif.de
In puncto Streaming hatte sich Netflix auf anderen Plattformen bereits bewährt. Auch auf dem Fire TV streamt der Anbieter zuverlässig und fast ohne Nachlade-Pausen. Zunächst startete ein Stream in niedriger Auflösung, bei ausreichender Bandbreite schaltete Netflix in den ersten 20 Sekunden die Qualität schrittweise hoch. Über HDMI gab Fire TV den Ton aus. Die verfügbaren Formate sind je nach Inhalt unter­schied­lich.

Uns begegnete allerdings manchmal das Phänomen, dass in Szenen mit viel Bildbewegung einzelne Elemente - meist Figuren - nicht flüssig über den Bildschirm liefen, sondern einige Zwischenbilder übersprangen. Das wirkte dann so, als sei die Figur kurzzeitig im Bild eingefroren. Wir erlebten dies beim Netflix-Streaming über Googles Chromecast nicht. Die Ursache dürfte in mangelnder CPU-Leistung des Fire TV beim Dekodieren des Datenstroms liegen. Denkbar ist auch, dass der Arbeits­speicher mit zu wenig Bandbreite an die CPU angeschlossen ist, um solche Szenen zu dekodieren. Auch ein Problem mit unter­schied­lichen Wiedergabe-Bildraten ist denkbar. Den gleichen Effekt erlebten wir auch beim Abspielen von Videos mit Kodi.tv.

Fazit: Fire TV nicht mehr auf Instant Video beschränkt

Die Detail-Ansicht einer Serie Die Detail-Ansicht einer Serie
Screenshot: teltarif.de
Nach gut einem Monat liefert Amazon endlich die versprochene Netflix-App nach. Gründe für den späten Start sind nicht bekannt. Netflix für Fire TV ist übersichtlich und lässt sich komfortabel bedienen. Dank der Fernbedienung lässt sich die Wiedergabe am Fernseher leichter steuern als beispielsweise über die Lösung mit Googles Chromecast. Googles Smart-TV-Stick ist hingegen die bessere Lösung, wenn auch Watchever und maxdome zum Einsatz kommen. - denn für beide fehlen noch Fire-TV-Apps.

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