Streaming

StreamSaver: Comcast startet großes Streaming-Paket

Nach der Ankün­digung einer Strea­ming-Koope­ration zwischen Disney und Warner folgt nun Sky-Mutter Comcast. Der US-Medi­enkon­zern kündigt "StreamSaver" an. Im Paket sind Peacock, Netflix und Apple TV+ an Bord.
Von Björn König

In dieser Woche über­schlagen sich die Meldungen bei neuen Strea­ming-Koope­rationen. Nachdem Disney und Warner Bros. Disco­very für Sommer ein gemein­sames Paket aus Disney+, Hulu und Max ange­kün­digt hatten, folgt nun Sky-Mutter­kon­zern Comcast. Unter dem Titel "StreamSaver" startet demnach noch in diesem Monat ein Paket aus Peacock, Netflix und Apple TV+. Laut Comcast-Chef Brian Roberts zeichnet sich das Angebot durch einen "erheb­lich redu­zierten Preis" aus.

Paket für Bestands­kunden

US-Medienriese Comcast bringt Peacock, Netflix und Apple TV+ im Paket US-Medienriese Comcast bringt Peacock, Netflix und Apple TV+ im Paket
Foto: Comcast
Neukunden schauen beim Strea­ming-Bundle von Comcast aller­dings zunächst in die Röhre, den Rabatt für "StreamSaver" erhalten vorerst nur Comcast-Kunden in den USA mit einem entspre­chenden Xfinity Internet oder Xfinity TV-Anschluss. Ziel sei es, "den Verbrau­chern einen Mehr­wert zu bieten und gleich­zeitig anderen Strea­ming-Anbie­tern "einen Teil des Umsatzes abzu­nehmen", sagte Comcast-CEO Brian Roberts gestern im Rahmen der MoffettNathanson's 2024 Media, Internet and Commu­nica­tions-Konfe­renz in New York.

Zu mögli­chen Preisen hielt sich der Konzern­chef bislang bedeckt. Die güns­tigste Option für alle drei Abos separat sieht derzeit folgen­der­maßen aus: Peacock Premium werbe­finan­ziert (5,99 US-Dollar/Monat, ab Juli 7,99 US-Dollar/Monat); Netflix Basis eben­falls mit Werbung (6,99 US-Dollar/Monat) und der Stan­dard­plan von Apple TV+ für 9,99 US-Dollar/Monat.

Bei Preisen zählen die Details

Dementspre­chend müsste ein attrak­tives Bundle preis­lich bei deut­lich unter 20 US-Dollar pro Monat liegen, zumal auch noch die fixen Kosten für den Xfinity Internet bzw. TV-Anschluss anfallen. Da sich im Angebot von Mitbe­werber Disney/Warner jedoch voraus­sicht­lich der Breit­band­anschluss frei wählen lässt, könnten poten­zielle Strea­ming-Fans bei der Konkur­renz womög­lich güns­tiger fahren.

Inter­essant wird nun sein, wie die verblei­benden Anbieter Amazon und Para­mount auf die bisher ange­kün­digten Pläne ihrer Mitbe­werber reagieren. Bleibt es bei der aktu­ellen Preis­gestal­tung, könnten beide schnell ins Hinter­treffen geraten. Zudem bleibt es weiterhin span­nend zu beob­achten, ob und wann die entspre­chenden Strea­ming-Bundles ihren Weg auf euro­päi­sche Bild­schirme finden.

Preis­sen­kungen proble­matisch für Netflix

Durch güns­tigere Strea­ming-Bundles lassen sich kurz­fristig mehr Abon­nenten an Bord holen, doch mittel- bis lang­fristig dürfte sich eine solche Stra­tegie negativ auf die Umsätze der Medi­enriesen auswirken. Vor allem Netflix hatte in vergan­gener Zeit häufiger seine Abopreise erhöht und Kunden aus dem güns­tigeren und werbe­freien Basisabo heraus­gedrängt. Zudem ist dem Bran­chen­primus auch das Teilen von Konten ein Dorn im Auge.

Auch wenn die nun ange­kün­digten Ange­bote durchaus als Revo­lution im Strea­ming ange­sehen werden können, sind sie dennoch keine Neuheit. In Deutsch­land gibt es schon jetzt immer wieder Kombi-Ange­bote verschie­dener Streamer, so koope­riert Sky mit Para­mount+. Außerdem können Abon­nenten des OTT-Dienstes waipu.tv in entspre­chenden Paketen auf Netflix, Sky und Para­mount-Inhalte zugreifen.

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