waipu.tv Streaming-Stick im Test
Der waipu.tv-Stick im Test
Bild: waipu.tv
Die Zahl der neuen Streaming-Geräte wächst in diesem Jahr weiter, nach Roku bringt nun auch waipu.tv einen eigenen Streaming-Stick auf den Markt. Beim Betriebssystem setzen die Münchener allerdings auf einen alten Bekannten: Android TV ist wie auch bei vielen Smart-TVs an Bord. Überzeugen will waipu.tv in erster Linie mit der potenten und energiesparenden Hardware, durch welche TV-Streaming vor allem beim Zappen die Geschwindigkeit von linearem Fernsehen via Kabel und Satellit erreichen soll. Wir hatten Gelegenheit, den Stick bereits vor Marktstart ausführlich zu testen und ziehen ein erstes Fazit.
Bekannte Oberfläche
Der waipu.tv-Stick im Test
Bild: waipu.tv
Das von waipu.tv angepasste Betriebssystem auf Basis von Android TV dürfte für die meisten Nutzer keine große Umstellung bedeuten, es ähnelt stark Amazon Fire TV und den Android-TV-Oberflächen auf gängigen Smart-TVs, beispielsweise von Sharp oder TCL. Besonders ist allerdings, dass die Oberfläche speziell das Angebot von waipu.tv in den Mittelpunkt rückt. Beim Starten des Dongles befindet man sich dann auch direkt im Live-TV-Angebot des Streaming-Anbieters.
Auffällig sind die Direktwahltasten auf der Fernbedienung. Diese führen zunächst zur waiputhek, dem eigenen On-Demand-Angebot von waipu.tv. Zusätzlich können Netflix und YouTube per Tastendruck direkt angewählt werden. Wer jedoch über ein Amazon Prime Video-Abonnement verfügt, bekommt keinen Direktzugriff, sondern muss die Inhalte per Hauptmenü auswählen. Das fanden wir schade, denn Prime Video ist nach wie vor Marktführer in Deutschland und dementsprechend in vielen Haushalten vertreten.
Apps und Funktionen
Die App-Auswahl für den waipu.tv-Dongle ist vergleichsweise groß, vertreten ist unter anderem auch Sky Ticket. Dieses funktionierte allerdings in unserem Test nicht. Beim Aufruf erhielten wir die Fehlermeldung, dass die App für dieses Gerät nicht verfügbar sei. Ein weiterer Maluspunkt war für uns der fehlende Ethernet-Anschluss. Auf Rückfrage unserer Redaktion deutete waipu.tv-Chef Christoph Bellmer jedoch an, dass es künftig eine Option geben soll, den Stick mit einem Ethernet-Adapter zu ergänzen.
Die TV-Steuerung funktionierte in Grundzügen, allerdings war es auf unserem Hisense-Testgerät nicht möglich, den HDMI-Port zu wechseln bzw. das TV-Menü zu verlassen. Lautstärkeregelung sowie das Ein- und Ausschalten des Geräts verlief jedoch über die Fernbedienung des waipu.tv-Sticks einwandfrei. Gleiches gilt auch für die Bedienung des Google Assistant, welcher über eine beleuchtete Taste auf der Fernbedienung erreichbar ist.
Fazit
Der waipu.tv-Stick eignet sich aus unserer Sicht primär für Zuschauer, die über keinen Kabel- oder Satellitenanschluss verfügen und hauptsächlich lineares Fernsehen im Netz schauen. Hier spielt der Stick vor allem mit Blick auf die zügigen Umschaltzeiten seine Vorteile gegenüber dem Fire-TV-Stick von Amazon oder Googles Chromecast aus. Wer allerdings hauptsächlich SVoD-Dienste und insbesondere Amazon Prime Video nutzt, ist sicherlich mit dem Fire-TV-Stick besser beraten, zumal dieser im Rahmen von Aktionsangeboten oftmals günstiger zu bekommen ist.
Einen positiven Eindruck hinterließ in jedem Fall die Hardware. Durch die neuartige System on a Chip (SoC)-Technologie lässt sich wesentlich flüssiger und zügiger in Android TV navigieren, als man es sonst auf Smart-TVs gewöhnt ist. Allein deshalb könnte der Stick auch eine interessante Alternative für Nutzer von Android TV sein, die bislang mit der Geschwindigkeit des Betriebssystems auf ihren Geräten unzufrieden sind.
Auch der US-Hardwarehersteller Roku ging kürzlich mit eigenen Streaming-Playern an den Start.