Kabelfernsehen

Hybrid: Pyur TV HD vereint Kabelfernsehen und Streaming

Tele Columbus stellt mit Pyur TV HD eine neue TV-Platt­form vor, die Kabel­fern­sehen mit Strea­ming kombi­niert. Dadurch bietet die Platt­form neben dem Zugriff auf gängige Strea­ming-Anbieter auch Funk­tionen für das lineare Fern­sehen.
Von Marc Hankmann

Basis der neuen Platt­form Pyur TV HD ist eine Set-Top-Box mit dem Betriebs­system Android. Sie stammt vom fran­zösi­schen Hersteller Sagecom. Die Box verfügt über vier DVB-C-Tuner, Gigabit-LAN und WiFi 6 (802.11 ax). Auf dieser tech­nischen Basis können Nutzer mit Pyur TV HD nicht nur linear ausge­strahlte TV-Programme über das Kabel­netz empfangen, sondern diese Programme auch pausieren sowie die laufende Sendung neu starten (Restart). Zusätz­lich können die Sendungen der vergan­genen sieben Tage ange­schaut werden (Catch-up). Neben den Programmen der öffent­lich-recht­lichen TV-Sender funk­tio­niert das Catch-up auch für die Sender der RTL-Gruppe, von ProSiebenSat.1 und für die Pay-TV-Pakete von Pyur. Insge­samt handelt es sich um 94 TV-Programme, 73 davon in HD-Qualität. Pyur TV HD vereint lineares Fernsehen und Streaming. Im nächsten Jahr soll die Plattform erweitert werden Pyur TV HD vereint lineares Fernsehen und Streaming. Im nächsten Jahr soll die Plattform erweitert werden
Foto: Tele Columbus
Darüber hinaus bietet Pyur TV HD auch den Zugriff auf die Media­theken der TV-Sender, auf den Google Play Store und auf gängige Strea­ming-Anbieter wie Netflix, RTL+, Amazon Prime Video, Disney+ und YouTube - ein entspre­chendes Abon­nement voraus­gesetzt. "Pyur TV HD unter­scheidet nicht, ob ein Inhalt über den Kabel­anschluss oder das Internet kommt", erklärt Jochen Busch, Chief Consumer Officer bei Tele Columbus. "Was bleibt, ist ein neues, überaus posi­tives TV-Erlebnis – exklusiv für Kunden von Pyur."

Über die quellof­fene Android-Platt­form will Tele Columbus im nächsten Jahr Apps für die Wieder­gabe auf mobilen Endge­räten inner­halb und außer­halb des heimi­schen Netz­werks anbieten. Ebenso sollen 2024 eine externe Fest­platte zur Spei­che­rung eigener Aufnahmen sowie ein auf die Platt­form abge­stimmter Smartspeaker mit Dolby Atmos hinzu­kommen, dessen Sound­technik zusammen mit Band & Olufsen entwi­ckelt wurde.

"Hand­feste Vorteile" zu reinen IPTV-Lösungen

Spricht von einem "überaus positiven TV-Erlebnis": Jochen Busch, Chief Consumer Officer bei Tele Columbus Spricht von einem "überaus positiven TV-Erlebnis": Jochen Busch, Chief Consumer Officer bei Tele Columbus
Foto: Tele Columbus
Laut Tele Columbus sei Pyur TV HD eines der umfas­sendsten Ange­bote dieser Art im Markt. Die Kombi­nation aus Kabel­fern­sehen und Strea­ming böte gegen­über reinen IPTV-Lösungen "hand­feste Vorteile" wie etwa eine schwan­kungs­freie, stabile TV-Wieder­gabe in HD-Bild­qua­lität, geringe Zeit­ver­zöge­rungen bei Live­über­tra­gungen und schnelle Programm­wechsel. Auf der Start­seite werden dem Nutzer indi­vidu­elle Empfeh­lungen aus dem TV-Bereich und "von den meisten Strea­ming-Anbie­tern" offe­riert. Mithilfe der Suche kann der Nutzer sämt­liche Quellen nach gewünschten Inhalten durch­forsten.

Pyur TV HD ist auch als Reak­tion von Tele Columbus auf den Wegfall der Umla­gefä­hig­keit der Kabel­anschluss- auf die Miet­neben­kosten ab dem 1. Juli 2024 zu verstehen. Ab diesem Datum können Mieter, die ihren Kabel­anschluss bislang über die Miet­neben­kosten bezahlen, den Anschluss kündigen. Deshalb bietet Tele Columbus Pyur TV HD zunächst all denje­nigen an, die bisher noch keinen Kabel­anschluss mit Einzel­nut­zer­ver­trag haben oder ein HDTV-Produkt von Pyur beziehen. Sie erhalten Pyur TV HD in der Einfüh­rungs­phase sechs Monate kostenlos. Danach fallen monat­lich 12,99 Euro an. Darin sind die Kosten für den Basis-Kabel­anschluss und die HD-Option bereits enthalten. Hinzu kommen pro Monat 4,99 Euro für die Set-Top-Box. Ab Februar 2024 können dann auch Bestands­kunden Pyur TV HD nutzen.

Erst vor Kurzem hat auch Voda­fone auf die Kündi­gungs­mög­lich­keit des Kabel­anschlusses ab dem 1. Juli 2024 reagiert und neue Tarife vorge­stellt.

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