Kabel-Deutschland-CEO: Übernahme durch Vodafone wäre sinnvoll
Neue Spekulationen um eine Übernahme
von Kabel Deutschland durch Vodafone
Fotos: Anbieter / Montage: teltarif.de
Aus Sicht des Liberty-Global-Chefs Michael T. Fries ist es wenig
sinnvoll, dass es in Deutschland verschiedene regionale Kabelnetzanbieter gibt. Das machte der Chef
des Unternehmens, zu dem in Deutschland Unitymedia-Kabel-BW
gehört, auf dem Fernsehgipfel zur Anga Com in Köln deutlich.
Dass es drei große und zahlreiche kleinere Kabelnetzbetreiber gebe, bremse Technologien und Innovationen. Auch für die Inhalteanbieter sei die Aufsplittung eine Bremse, da Gespräche mit jedem Anbieter einzeln geführt werden müssten. Dabei seien die Umsätze, die die Netzbetreiber auf Kundenseite generieren könnten, vergleichsweise gering.
Neue Spekulationen um Übernahme von Kabel Deutschland
Neue Spekulationen um eine Übernahme
von Kabel Deutschland durch Vodafone
Fotos: Anbieter / Montage: teltarif.de
Unterdessen gibt es erneut Gerüchte um eine Übernahme von Kabel
Deutschland - durch Vodafone. Die Gerüchte kamen auf, nachdem
verschiedene Medien darüber berichteten, Vodafone habe das
Interesse an einer Übernahme des größten deutschen Kabelnetzbetreibers nie wirklich verloren.
Das "manager magazin" hatte Mitte Februar geschrieben, ein durchgerechneter Geschäftsplan für die Übernahme des Netzbetreibers mit Sitz in München liege bereits bei Vodafone-Group-Chef Vittorio Colao zur Abstimmung. Vodafone sprach seinerzeit von Marktgerüchten, die das Unternehmen nicht kommentieren werde. Ende Februar versiegte das Interesse - aber offenbar nur scheinbar.
Kabel-Deutschland-Chef: Integrierter Anbieter würde funktionieren
Aus Sicht von Adrian von Hammerstein, Chef von Kabel Deutschland, wäre eine solche Übernahme sinnvoll - vor allem aus Sicht von Vodafone. "Wir erreichen heute schon 15 Millionen Haushalte mit einem eigenen Kabel", so von Hammerstein. Außerdem habe man ein großes Backbone-Netz. Und genau dieses würden Mobilfunkanbieter benötigen, da der Datentraffic im Mobilfunk immer stärker zunehme. Er müsse dann per Festnetz weitertransportiert werden.
"Konsolidierung ist ein großes Thema", bestätigte von Hammerstein weiter. Ob es einen Anruf von Vodafone bei ihm gegeben hat - dazu wollte er sich auf Nachfrage auf dem Podium der Anga Com nicht äußern. Wohl aber sagte er, dass ein integrierter Anbieter, wie er dann entstehen würde, funktionieren würde.
Große Anbieter begrüßen Zusammenlegungen
Eines war von den Branchengrößen in Köln zu hören: An einer langfristig regionalen Aufsplittung der Netze haben die großen Anbieter kein Interesse. Wohin der Weg führen wird, ist aber unklar.
Dass es nicht möglich sein wird, dass ein Anbieter alle anderen aufkauft und so ein großer Anbieter entsteht, hat zuletzt der gescheiterte Übernahmeversuch von Kabel Deutschland gezeigt. Eine Übernahme von Tele Columbus hatte das Bundeskartellamt verweigert. Dieses wird bei allen Konsolidierungen in jedem Fall ein Wort mitreden.