Einspruch

Kartellamt: Kabel Deutschland darf Tele Columbus nicht kaufen

Forderungen der Behörde seien "wirtschaftlich nicht vertretbar"
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Bundeskartellamt legt Veto ein Bundeskartellamt legt Veto ein
Bild: Thomas von Stetten - Fotolia.com, Montage: teltarif.de
Die angepeilte und bereits im Frühjahr vergangenen Jahres als nahezu perfekt geltende Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland ist in letzter Minute doch noch geplatzt: Das Bundeskartellamt werde die Transaktion wohl untersagen, teilten die Unterföhringer am späten gestrigen Abend mit. Hintergrund ist ein Streit zwischen dem Kabelnetzbetreiber und der Behörde über das Ausmaß des Rückzugs von Kabel Deutschland aus Ostdeutschland.

Bundeskartellamt legt Veto ein Bundeskartellamt legt Veto ein
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Das Unternehmen habe die Veräußerung von Tele-Columbus-Netzen in Berlin, Dresden und Cottbus angeboten, hieß es in der Mitteilung. Das Bundeskartellamt fordere demgegenüber, dass Kabel Deutschland fast 60 Prozent der zu erwerbenden Netze in Ostdeutschland veräußere und damit doppelt so viel wie von Kabel Deutschland für den Fall der Genehmigung zugesagt habe. Diese Forderung sei aber wirtschaftlich nicht vertretbar.

Bedauern bei Kabel Deutschland

"Wir bedauern, dass das Bundeskartellamt trotz unserer umfangreichen Zusagen, mit denen wir bis an die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen sind, an seinen Bedenken festhält", sagte Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein. Das Unternehmen werde nun den Fokus auf Wachstum ohne Übernahmen legen. Kabel Deutschland ist der größte deutsche Kabelnetzbetreiber mit rund 8,5 Millionen Kundenhaushalten.

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