Anga Com 2022: Breitband-Messe offiziell eröffnet
"Anga" ist die Abkürzung für „Arbeitsgemeinschaft für Betrieb und Nutzung von Gemeinschaftsantennen- und -verteileranlagen“, der sich als „deutscher Kabelnetzbetreiberverband“ sieht und jedes Jahr die Fachmesse Anga Com veranstaltet, dieses Jahr von heute bis Donnerstag.
Gerne hätte der Anga-Präsident Thomas Braun die Messe eröffnet, war aber leider verhindert. Für ihn begrüßte Timo von Lepel die Besucher „in der schönsten Stadt Deutschlands, wo die Sonne immer scheint“, gemeint ist Köln. Hauptberuflich ist er CEO des Quasi-Gastgebers NetCologne. Die letzte Messe sei „gefühlt, fast 3 Jahre zurück“ gewesen, aber man habe „immer fest an das Comeback geglaubt.“
Digitalfans wollen sich wieder real treffen
Traditionell findet die Messe Anga Com in der Messe Köln (Eingang Nord) statt
Foto: Henning Gajek/teltarif.de
Timo von Lepel begrüßte “viele Digitalfans, die nach endlosen Online-Konferenzen über Zoom, Weber oder Teams sich mal wieder treffen wollten. Die Anga Com umfasst dieses Jahr 22.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in den Hallen 7 und 8 der Messe Köln.
383 Aussteller sind der Einladung gefolgt. Von Lepel dankte Sponsoren, Ausstellern und Sprechern, die in dieser schwierigen Zeit die Treue gehalten haben.
Branche hielt Lebensadern offen
Die Branche habe die digitalen Lebensadern offen gehalten, Corona habe einen „digitalen Schub“ ausgelöst. In Gedanken sind die Organisatoren bei der Ukraine und „fassungslos, was dort passiert“. Anga sei ein Zeichen, der Markenkern sei Internationalität, was Aussteller aus 28 Ländern bewiesen. Freunde und Gäste kommen aus mehr 70 Ländern.
Blick auf die Branche
Der Kölner Timo von Lepel eröffnete für den Anga Bundesverband die Fachausstellung Anga Com
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Viele Unternehmen haben Investitionen in die Netze angekündigt, insgesamt sollen so mehr als 50 Milliarden Euro in den Glasfaserausbau in Deutschland gesteckt werden. Das sei ein sehr starkes Zeichen. „Die Branche boomt, es wird investiert.“ Von Lepel freut sich, dass in Köln die „50 Milliarden verhandelt“ werden. „Das ist ein besonders wichtiges Ereignis, ein Branchenforum, wie gestalten wir das.“
HFC- (Hybrid Fiber Coax) und Fiber- (Glasfaser) Netze erreichten schon 25 Millionen Haushalte mit Geschwindigkeiten über 1 GBit/s. Aktuell würden über 10 Milliarden Euro in Glasfaser-Ausbau investiert.
Lob für Digitalstrategie des Bundes
Für die Ausstellung wurden 22.000 Quadratmeter Fläche belegt
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Von Lepel lobte Bundesdigitalminister Volker Wissing, der in den ersten 100 Tagen seine Gigabit-Strategie vorgestellt habe.
In Köln gilt der Satz: „Jeder Jeck ist anders“. Auf den Netzausbau bezogen ist jede Kommune anders, nur das bremst den Ausbau. Von Lepel nannte Ausbauprozesse, Genehmigungsverfahren und die Digitalisierung. Man brauche einen Turbo für den Tiefbau. Das neue TKG gebe die Möglichkeit „Mindertiefe“ vor. Nur sei das „noch lange nicht Realität“.
Es brauche mehr Flexibilität, um schneller Glasfaser auszubauen, das müsse auch in die Praxis umgesetzt werden. Der „Graue-Flecken-Ausbau ist viel zu unspezifisch.“
In einer weiteren Meldung geht es um das Thema Internet-Mindestgeschwindigkeit: Hilfe per Satellit?