Themenspezial: Verbraucher & Service Änderung

Zwangs­regis­trierungs-Ende: Google+-Konto bei GMail-Anmeldung ablehnen

Google bietet Nutzern, die sich ein GMail-Konto anlegen, nun die Möglich­keit, der gleich­zeitigen Registrierung bei Google+ zu wider­sprechen. Google legt Nutzern zwar dennoch nahe, dem Netzwerk beizutreten, und begründet dies mit vielen Vorteilen.
Von Rita Deutschbein

Zwangs­regis­trierungs-Ende: Google+-Konto bei GMail-Anmeldung ablehnen Ende der Zwangs­regis­trierungs bei Google+
Bild: GoogleWatchBlog
Als Google sein Netzwerk Google+ vor drei Jahren startete, wurde von dem Dienst als Facebook-Konkurrent gesprochen. Doch wirklich einholen konnte Google+ seinen Konkurrenten nie. In die Nutzerzahlen ließ sich Google nie blicken, sodass es schwer ist, die Reichweite beider sozialen Netzwerke genau zu vergleichen. Zudem nutzte Google gegenüber Facebook einen Vorteil aus: Über zwei Jahre lang mussten sich alle Nutzer, die einen Mail-Account bei Google anlegen wollten, gleichzeitig auch bei Google+ registrieren. Zwar musste das Konto nicht genutzt werden, doch zählte Google auch die "toten" Accounts als Nutzer für sein Netzwerk. Dies wird sich nun ändern, denn erstmals können diejenigen, die sich ein GMail-Konto anlegen, der gleichzeitigen Registrierung bei Google+ widersprechen.

Google bietet "No thanks"-Button an

Zwangs­regis­trierungs-Ende: Google+-Konto bei GMail-Anmeldung ablehnen Ende der Zwangs­regis­trierungs bei Google+
Bild: GoogleWatchBlog
Legen Nutzer ein neues Google-Mail-Konto an, stellt das System automatisch die Frage, ob gleichzeitig auch ein Google+-Account erstellt werden soll. Dies kann nun mit einem "No thanks"-Button verneint werden. Google legt Anwendern zwar dennoch nahe, dem Netzwerk beizutreten, und begründet dies mit vielen Vorteilen, doch werden diese nicht mehr zu einer Mitgliedschaft im Netzwerk gezwungen. Eben dieser Zwang war es auch, weshalb so viele tote Accounts bei Google+ herumgeistern, die nie mit Nutzerdaten gefüllt worden sind.

Wird das Anlegen eines Kontos bei Google+ im ersten Schritt verneint, heißt dies dennoch nicht, dass Google aufhört, sein Netzwerk zu bewerben. Denn ohne ein Google+-Profil sind viele Anwendungen nicht oder nur eingeschränkt möglich: So können Nutzer beispielsweise keine Apps im Play Store bewerten und auch keine Kommentare zu YouTube-Videos abgeben. Zudem ist der Messenger-Dienst Hangouts mit dem Google+-Konto verknüpft und greift auf die Kontaktliste des Accounts zurück - ohne Google+ lässt sich Hangouts zwar nutzen, doch wird Anwendern häufig nahegelegt, sich bei Google+ anzumelden.

Wer dennoch einen Kommentar bei YouTube abgeben will, wird von Google ebenfalls zum Anlegen eines Kontos bei Google+ aufgefordert. Je nach Nutzungsverhalten kann diese Aufforderung mal häufiger, mal weniger häufig kommen, sodass einige Nutzer letztendlich doch den Eintritt in das Google+-Netzwerk wagen werden.

Immerhin bietet Google+ nun aber einen Vorteil, der Nutzern bislang versagt geblieben ist. Seit Mitte Juli müssen nicht mehr zwingend Klarnamen bei Google+ angegeben werden. Das Netzwerk akzeptiert seitdem auch Pseudonyme, teltarif.de berichtete.

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