Versteigerung

Digitale Dividende: BNetzA will Chancengleichheit verbessern

Modalitäten der Versteigerung werden überprüft, so Präsident Kurth
Von Steffen Herget

Bei der anstehenden Verteilung von Frequenzen für die drahtlose Internet-Anbindung per Funk will die Bundesnetzagentur (BNetzA) den kleineren Netzbetreibern E-Plus und o2 unter die Arme greifen, um für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ [Link entfernt] ) in ihrer Online-Ausgabe. E-Plus und o2 sehen sich demnach bei der Frequenzausstattung bereits jetzt benachteiligt und fordern die Verbesserung ihrer Möglichkeiten gegenüber den Mitbewerbern. Darüber hinaus setzen sich die beiden Netzbetreiber für eine teilweise Umverteilung des 900-Megahertz-Frequenzbereichs des GSM-Netzes im Vorfeld der Vergabe neuer Frequenzen ein. Darüber denke man nach, so die BNetzA.

Im Zuge der Versorgung ländlicher Gebiete mit Breitband-Internetverbindungen per Funk, der so genannten Digitalen Dividende, steht im nächsten Jahr die Versteigerung eines Frequenzpaketes zwischen 790 und 862 Megahertz an. Wie BNetzA-Präsident Matthias Kurth der Zeitung mitteilte, könne das Design der Versteigerung geändert werden, um die Chancengleichheit zu erhöhen. Es sei keineswegs sicher, dass T-Mobile und Vodafone automatisch die Gewinner der Ausschreibung sein würden, da E-Plus mit KPN und o2 mit Telefónica ebenfalls finanzstarke Partner im Rücken hätten.

Regionale Anbieter bekommen nicht automatisch Frequenzen

Auch zu der von den Kabelnetzbetreibern geforderten Reservierung von Frequenzblöcken nahm Kurth Stellung, solch eine bevorzugte Behandlung sei nicht vorgesehen. Generell seien aber auch Zusammenschlüsse von regionalen Anbietern zulässig, um bei der bundesweiten Vergabe mitzubieten. So hohe Preise wie bei der Versteigerung der UMTS-Frequenzen im Jahr 2000, die etwa 50 Milliarden Euro in die Staatskassen spülte, werden bei der aktuellen Vergabe nicht erwartet.

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