MWC-Trends: Über den AppStore das Handy aufwerten
Bislang gibt es im Android Market fast nur kostenlose Software. Erst seit wenigen Tagen ist es zunächst in den USA möglich, auch kostenpflichtige Programme anzubieten. In anderen Ländern kommt diese Möglichkeit erst im Frühjahr. Allerdings haben die Entwickler einen Weg gefunden, auch jetzt schon Bezahl-Programme anzubieten. Dazu werden im Android Market kostenlose Demo-Versionen angeboten, die auf Dauer nur über einen Registrierungsschlüssel funktionieren, der kostenpflichtig auf der Homepage des jeweiligen Entwicklers zu bekommen ist.
Auch für die kostenpflichtig im Android Market erhältliche Software besteht die
Möglichkeit eines unverbindlichen Tests. Die Tools können bis zu 24 Stunden nach
dem Erwerb zurückgegeben werden. In diesem Fall bekommt der Käufer auch die gezahlten
Beträge vollständig zurückerstattet. Weiterer Vorteil: Zwar wacht auch Google über die
in den Android Market eingestellte Software - beispielsweise um zu verhindern, dass
Programme mit gesetzeswidrigen oder anstößigen Inhalten verbreitet werden. Es erfolgt
im Gegensatz zu Apple aber keine Zensur im Vorfeld der Freigabe für die Kunden.
Der Android Market auf dem T-Mobile G1
Foto: teltarif
Nokia, Microsoft und Blackberry kommen mit eigenen AppStores
Nun wollen weitere Geräte- und Plattform-Betreiber ihre Handys und Smartphones mit AppStores aufwerten. Auf dem Mobile World Congress kündigten unter anderem Nokia und Microsoft ebenfalls zentrale Vermarktungsplattformen für Zusatz-Software an. Bescheidene Anfänge finden sich in den Symbian-Smartphones von Nokia bereits jetzt unter dem Menüpunkt "Laden".
Künftig wird eine neue Version der Ovi-Plattform genutzt. Ovi nutzt im Gegensatz zu Mitbewerbern Lokalisierungsinformationen, Kenntnisse über die Interessen des Nutzers und andere Personalisierungstechnologien, um den Kunden auf den ersten Blick passende und interessante Programme, Spiele, Karten und Multimediainhalte wie Musik und Videos anzubieten. Das Entwicklerprogramm für Ovi wurde schon zur Messe gestartet. Der Marktstart für den Endkunden soll im Mai erfolgen und auf allen Smartphones und zahlreichen weiteren Nokia-Handys verfügbar sein.
Microsoft will beim Windows Phone den Marketplace sogar - nach Vorbild des Apple iPhone - zur alleinigen Plattform für den Bezug zusätzlicher Applikationen machen. Das könnte durchaus ein Nachteil sein - je nachdem, welche Zugangsvoraussetzungen der Software-Konzern für potenzielle Entwickler bereithält.
Im Frühjahr sollen auch die Blackberry-Smartphones von RIM einen AppStore bekommen. Auf dem zum letztjährigen Weihnachtsgeschäft bei Vodafone gelaunchten Blackberry Storm 9500 sind die Anfänge bereits zu erkennen. Allerdings gibt es bislang nur wenige Inhalte, beispielsweise Instant Messenger und Vodafone-Software für mobile Musik- und Navigationsdienste.
Künftig soll der Blackberry-Store aber auch eine allumfassende Plattform für Features geben, die auf den RIM-Handhelds noch vor wenigen Jahren nahezu tabu waren: Galt der Blackberry früher als reine E-Mail-Maschine, so haben sich die Geräte längst zu Multimedia-Allroundern weiterentwickelt, die sich mit Zusatz-Software individualisieren lässt. So werden die Handys verstärkt auch für Privatkunden interessanter.
Wer neben den Handy-Herstellern noch an AppStores für die Kunden arbeitet, erfahren Sie auf der dritten Seite.