Skuku

Skuku schlägt den Netzbetreibern ein Schnippchen

PC-Software soll auch bald für Windows-Mobile-Geräte verfügbar sein
Von Marc Thorwartl

Vielfach waren es die kleinen, unscheinbaren Stände auf dem Mobile World Congress in Barcelona, die die wahren Schätze der Messe beherbergten. In den großen Hallen, weit weg von den Big Playern der Branche, haben unzählige innovative Unternehmen ihr Portfolio auf wenigen Quadratmetern ausgestellt und wurden mehr oder weniger rein zufällig entdeckt. Wie Stand 2-A124 der Firma VIGSM [Link entfernt] . Skuku-Stick
Bild: Skuku

Warum mehr bezahlen?

Eigentlich greift VIGSM keine neue Idee auf. Sie nutzt einen vorhandenen HotSpot, um damit günstige Telefonate via Internet zu ermöglichen. Doch anstatt über einen Account mit neuer Rufnummer wie beispielsweise bei Skype zu gehen, benutzt das Programm Skuku [Link entfernt] die vorhandene SIM-Karte. Nach Einloggen in den Account auf der Skuku-Homepage und der Eingabe der PIN-Nummer, werden alle Daten der SIM-Karte über das Internet in das Herkunftsland der Karte übermittelt. Dort bucht sie sich über VIGSM-eigene Stationen als virtuelle SIM-Karte dann ins Heimatnetz ein. Ab sofort werden alle Gespräche zum jeweils beim Netzbetreiber gebuchten Tarif abgerechnet. Der Vorteil: Sämtliche Roaming-Gebühren entfallen, da die Anrufe durch das virtuelle Einloggen als nationales Gespräch erkannt werden. Ebenso entfallen die zusätzlichen Kosten, wenn man sich im Ausland aufhält und einen Anruf erhält.

Die monatliche Grundgebühr beträgt 10 Euro

Nicht immer halten Programme auch, was sie versprechen, deshalb hat teltarif.de vor Ort gleich einen Praxistest durchgeführt. Nach Eröffnung eines Accounts auf www.skuku.com [Link entfernt] , führt ein Link zum Download der benötigten Software. Die Verbindung erfolgt entweder mittels eines USB-SIM-Karten-Lesers - für 20 Euro - oder noch bequemer über den bei uns im Test verwendeten und bei VIGSM für 40 Euro erhältlichen Telefonhörer. Das virtuelle Smartphone
Bild: teltarif.de
Der hat einen SIM-Schacht auf der Rückseite und wird ebenfalls via USB an das Notebook angeschlossen. Sobald die Karte erkannt ist, verlangt das Programm die PIN-Eingabe. Ist diese erfolgt, dauert es knapp 30 Sekunden, ehe sie sich ins nationale Netz eingeloggt hat. Ab sofort steht der günstigen Telefonie nichts mehr im Weg, ebenso können SMS empfangen, beantwortet oder erstellt werden. Die Sprachqualität war sowohl für ein- als auch ausgehende Gespräche sehr gut. Dabei machte es keinen Unterschied, ob sich teltarif.de über das mobile Internet von Vodafone oder als Fixed Line im Pressezentrum den Zugang zum World-Wide-Web verschaffte.

Der Unterschied gegenüber anderen VoIP-Programmen

Da der Anruf quasi über die eigene SIM-Karte erfolgt, ist auch die Übertragung der eigenen Mobilfunknummer gewährleistet. Wird ein Anschlussteilnehmer nicht erreicht, sieht er ganz genau, wem er den verpassten Anruf zuordnen kann. In etwa vier Wochen soll Skuku für alle Handys mit Windows-Mobile Betriebssystem ebenfalls zum Download bereitsteht.

Für die Bereitstellung des Dienstes verlangt VIGSM eine monatliche Gebühr von 10 Euro. Wahlweise kann auch ein Tagesaccount für 2 Euro freigeschaltet werden. Hinzu kommen die Verbindungsentgelte des eigenen Netzbetreibers. Die Mindestaufladung des Skuku-Accounts beträgt 15 Euro.

Weitere Meldungen zum Mobile World Congress 2009