iPhone: Sideloading für Apps nicht nur in der EU
Japan will Sideloading
Bild: ra2 studio-fotolia.com, Logos: Apple/Google, Montage: teltarif.de
In der Europäischen Union muss Apple das iPhone demnächst für die Installation von Apps unabhängig vom offiziellen AppStore des Herstellers öffnen. Doch Europa bleibt wahrscheinlich nicht die einzige Region, in der eine solche Regelung eingeführt wird. Einem Nikkei-Bericht zufolge will Japan Tech-Giganten wie Apple und Google ebenfalls dazu verpflichten, externe App-Shops auf ihren mobilen Betriebssystemen zuzulassen. Auf diesem Weg will das Land möglichem Missbrauch durch die marktbeherrschende Stellung der Konzerne entgegenwirken.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll dem Bericht zufolge im neuen Jahr dem japanischen Parlament vorgelegt werden. Der Plan sieht vor, dass die japanische Kommission für fairen Handel bei Verstößen Geldstrafen verhängen kann. Nach dem Vorbild des geltenden Kartellrechts würden die Strafen in der Regel etwa sechs Prozent der mit den "problematischen Aktivitäten" erzielten Einnahmen betragen. Einzelheiten sollen im kommenden Frühjahr ausgearbeitet werden.
Sideloading bei Android bereits möglich
Japan will Sideloading
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Die japanische Regierung werde anhand von Kriterien wie Umsatz und Nutzerzahlen festlegen, für welche Unternehmen das Gesetz gilt. Es wird erwartet, dass hauptsächlich multinationale Konzerne betroffen sein werden. Google ist insofern weniger betroffen als Apple, weil das Sideloading von Apps auf Android-Smartphones schon jetzt möglich ist. Auch alternative Software-Shops können auf Android-Geräten - anders als beim iPhone - installiert werden.
Apple hat seine Verweigerung für eine Öffnung des iPhone für Sideloading stets mit Sicherheitsbedenken begründet. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings dürfte das nur die halbe Wahrheit sein. Apple verdient an Käufen im AppStore mit. Diese Einnahmen würden für den Hersteller verlorengehen, wenn Kunden ihre Programme beispielsweise direkt von der Webseite der jeweiligen Entwickler herunterladen können.
Umsetzung noch unklar
Nach wie vor nicht bekannt ist, wie Apple die Vorgabe des Digital Markets Acts in der EU umsetzt. Bei Android-Smartphones müssen Nutzer die App-Installation aus potenziell "unsicheren Quellen" zulassen, um Anwendungen auf das Mobiltelefon zu bringen, die nicht aus dem Google Play Store bezogen wurden.
Einer der bekanntesten alternativen Appstores für Android ist F-Droid.