Kein Text

Telekom Voicemail-App: Spracherkennung wird abgeschaltet

Telekom hat eine Voice­mail App, die nicht nur Anrufe aufzeichnet, sondern auch in Text umwan­delt. Diese Funk­tion wird bis spätes­tens 1. Juni 2024 einge­stellt.
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Unter den verschie­denen Apps, welche die Telekom ihren Kunden zur Instal­lation vorschlägt, gibt es die Voice­mail-App für Android und iOS. Diese spei­chert nicht nur ankom­mende Anrufe, sondern setzt den Inhalt recht genau in eine Text­fas­sung um. Das kann inter­essant sein, wenn man gerade nicht hören kann (z.B. in einer wich­tigen Veran­stal­tung oder einem Meeting) oder für Personen, deren Hörver­mögen einge­schränkt ist.

Einstel­lung auf App-Home­page ange­kün­digt

Eher zufällig wurden wir auf eine Info-Seite der Telekom aufmerksam, auf der die Einstel­lung dieser Sprache-in-Text-Umwand­lung zum 1. Juni 2024 ange­kün­digt wird. Für die Nutzung der Sprach­erken­nungs­funk­tion wurden bisher 99 Cent pro Jahr verlangt und über den jewei­ligen Appstore abge­rechnet. Auch auf den Down­load-Seiten im Google-Play- oder iOS/Apple AppStore gibt es einen Hinweis: Schon heute können keine neuen Abon­nements oder Verlän­gerungen mehr gebucht werden.

Die Einstel­lung wäre für hörbe­hin­derte Menschen durchaus bitter. Wir haben bei der Telekom nach­gefragt.

Telekom bestä­tigt Einstel­lung

Die Antwort der Telekom war eindeutig: "Die Aussage ist leider korrekt - der Dienst Sprach­erken­nung wird in der Voice­mail App zum 01.06.2024 einge­stellt." Der Grund liegt dabei nicht einmal bei der Telekom, sondern: "Uns steht die bisher einge­kaufte Lösung nicht mehr zur Verfü­gung. Wir sind noch auf der Suche nach einer passenden Alter­native. Aller­dings wissen wir nicht, ob wir etwas Vergleich­bares tatsäch­lich finden und zeitnah anbieten können." Deswegen könne man noch nichts konkre­teres sagen und im Augen­blick nur die Einstel­lung der Sprach­erken­nung bestä­tigen.

Noch besteht Hoff­nung

Nun ist bis Juni noch ein wenig Zeit, es besteht also durchaus Hoff­nung, dass die Telekom auf der Suche nach einer passenden Voice2Text-Anwen­dung fündig und sich mit dem Soft­ware- bzw. Service-Anbieter handels­einig wird.

App bleibt weiter verfügbar - aber ohne Sprach­erken­nung

Auf Nach­frage hat die Telekom ausdrück­lich bestä­tigt, dass die App in den beiden Appstores herun­ter­ladbar und nutzbar bleibt, aber halt künftig ohne die prak­tische auto­mati­sche Sprache-in-Text-Umwand­lung. Dafür bleibt die App weiter kostenlos.

Schwache Alter­native für iOS?

Nutzer eines iPhones können statt­dessen künftig die Funk­tion "Visual Voice Mail" nutzen. Diese spei­chert ankom­mende Anrufe direkt auf dem Handy, wandelt sie aller­dings nicht in Text um. Außerdem steht die Funk­tion "Visual Voice Mail" nur in höher­wer­tigen (meist Lauf­zeit-)Tarifen zur Verfü­gung, jedoch nicht bei Discoun­tern im Netz der Telekom oder bei Prepaid-Tarifen. Sie muss im Telekom-Kunden­center offi­ziell "bestellt" und "gekauft" werden (0,00 Euro), ist dann aber nach wenigen Minuten aktiv (ggf. das Handy neu starten).

Die Telekom meldet mehr als 7 Millionen mögliche Glas­faser­anschlüsse.

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