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Navigation per Satellit: Wissen, wo es lang geht

Mit Hilfe von Satel­liten­sys­temen kann heute jeder fast überall bequem seinen Standort bestimmen und sich den rich­tigen Weg zum Ziel anzeigen lassen. Ob im Auto, per Fahrrad oder zu Fuß - für alles gibt es geeig­nete Karten und Anwen­dungen.
Von Marc Thorwartl / Julian Ruecker

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Grafik: teltarif.de
Ob per App auf dem Handy oder mit einem Navi: Die mobile elek­tro­nische Navi­gation und Routen­pla­nung, zumeist satelliten­gestützt per GPS, GLONASS, Galileo und Beidou, gehört im heutigen Stra­ßen­bild längst zur Norma­lität. Mit immer güns­tigeren oder gar kosten­losen Navigations­lösungen für entspre­chend ausge­rüs­tete Smart­phones und dem Preis­verfall bei trag­baren Navi­gati­ons­geräten hat sie in den vergan­genen Jahren ihren unauf­halt­samen Siegeszug gestartet.

Im Gegen­satz zu den für mili­täri­sche Zwecke entwi­ckelten und nach wie vor mili­tärisch kontrol­lierten Diensten GPS (genauer gesagt NAVSTAR-GPS) und GLONASS, ist Galileo voll­kommen in ziviler Hand, was als Allein­stel­lungs­merkmal ange­sehen werden kann. Inzwi­schen unter­stützen die meisten neuen Smart­phones und Navi­gati­ons­geräte alle drei Systeme.

Posi­tions­bestim­mung per Satellit

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Grafik: teltarif.de
Das NAVSTAR-GPS nimmt dazu eine Weg-Zeit-Messung vor. Die Systeme berechnen die Dauer vom Absetzen eines Satelliten­signals bis zu dessen Eintreffen beim GPS-Empfänger. Zur exakten Posi­tions­bestim­mung und davon ausge­henden Routen­pla­nung ist der Signal­emp­fang von mindes­tens vier Satel­liten erfor­der­lich, wobei ein Satellit dem Empfänger als Refe­renz für die genaue Uhrzeit dient. Als Faust­regel gilt: Je mehr Satel­liten empfangen werden, desto genauer ist die Ortung. Über den soge­nannten Dopp­ler­effekt lässt sich nicht nur die Posi­tion eines Fahr­zeugs bestimmen, sondern auch die Geschwin­dig­keit, mit der es sich bewegt. Bis Ende der 1990er Jahre ließ die Genau­igkeit der Posi­tions­bestim­mung mit GPS aller­dings noch zu wünschen übrig - erst dann hob das US-Vertei­digungs­minis­terium die absicht­lich einge­baute Unge­nau­igkeit des Systems für die zivile Nutzung auf. GPS erfreut sich seither ständig wach­sender Popu­larität, nicht zuletzt dank immer intel­ligen­terer Soft­ware und Karten­mate­ria­lien.

Nach den aktu­ellen Meldungen zum Thema lesen Sie, welche Navi­gati­ons­geräte früher und heute zur Auswahl stehen.

Fahr­zeug­navi­gation mit Fest­ein­bauten

Die ersten Fest­ein­bauten zur Fahr­zeug­navi­gation mit GPS hatten mit den heute bekannten Geräten nur wenig gemein - das frühe Carin-System von Philips hatte beispiels­weise die Ausmaße einer großen Schuh­schachtel. Doch im Lauf der Jahre wurden die Prozes­soren leis­tungs­fähiger und die Gerä­tege­häuse immer kleiner und nach Einfüh­rung der DVD konnten größere Daten­mengen mitge­führt werden, sodass ein einziger Daten­träger für beispiels­weise euro­paweite Navi­gation ausreichte. Heute gehört darüber hinaus der Empfang von TMC-Daten (Traffic Message Channel) zur Stan­dard­aus­rüs­tung eines Navi-Geräts. Diese infor­mieren über die aktu­elle Verkehrs­lage und ermög­lichen damit eine dyna­mische Routen­füh­rung, insbe­son­dere zur Stau-Umfah­rung. Ferner sind heute meist auch eine Blue­tooth-Frei­sprech­funk­tion sowie ein MP3-Player und ein Internet-Zugang enthalten.

Aktu­elle GPS-Handys

Das PND: Navi in der Tasche

Zwischen­zeit­lich hatten sich trag­bare Navi­gati­ons­geräte, auch kurz PND (Portable Navi­gation Device) genannt, etabliert. Die kleinen, üppig ausge­stat­teten Alles­könner sind bzw. waren in verschie­denen Ausfüh­rungen erhält­lich. Für Motorrad- und Fahr­rad­fahrer sind spezi­elle Outdoor-PNDs erhält­lich. Aufgrund der schnellen tech­nischen Sprünge, die die Smart­phone-Navi­gation in den letzten Jahren erlebt hat, haben PNDs jedoch inzwi­schen weit­gehend an Bedeu­tung verloren.

Navi­gation mit dem Smart­phone

Die Handy-Navi­gation ist inzwi­schen mehr als nur eine Spie­lerei für Gele­gen­heits­nutzer. Ein inte­grierter Signal­emp­fänger gehört bei aktu­ellen Smart­phones zur Grund­aus­stat­tung. Mit entspre­chender Soft­ware, wie beispiels­weise Google Maps, Apple Maps, Here WeGo, Bing Maps, Sygic, Maps.me oder OsmAnd auf Basis von OpenStreetMap sind auch inzwi­schen prak­tisch alle Funk­tionen verfügbar, die früher profes­sio­nellen Navi­gati­ons­geräten vorbe­halten waren.