Terahertz-Mobilfunk

6G im Terahertz-Bereich erfolgreich in Berlin getestet

Noch schneller und effi­zienter soll 6G werden, die ange­strebte Tera­hertz-Band­breite erprobte man nun mit posi­tivem Ergebnis. Hierfür vereinten LG, HHI und TU Berlin ihre Kräfte.
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An 6G wird bereits seit längerem getüf­telt, LG erreichte nun gemeinsam mit der Fraun­hofer-Gesell­schaft einen Meilen­stein. In der Landes­haupt­stadt Berlin vollzog der Elek­tronik­kon­zern eine erfolg­reiche Über­tra­gung des sechsten Mobil­funk­stan­dards im Tera­hertz-Bereich. Es wurde eine Distanz von 100 Meter über­wunden. Der Daten­transfer fand zwischen dem Fraun­hofer Hein­rich-Hertz-Institut (HHI) und der Tech­nischen Univer­sität Berlin statt.

Zu den Hürden zählten laut LG die kurze Reich­weite von 6G THz und die Leis­tungs­ver­luste bei der Über­tra­gung. Die Entwick­lung eines Leis­tungs­ver­stär­kers war für den Erfolg ausschlag­gebend.

LG bringt 6G im THz-Bereich voran

Einblick in den 6G-Feldversuch Einblick in den 6G-Feldversuch
Bild: LG
Hier­zulande star­tete der Mobil­funk der fünften Gene­ration kommer­ziell erst vor rund zwei Jahren, von einer hohen Flächen­abde­ckung sind wir noch weit entfernt und an einem Betrieb ohne 4G-Stütz­räder (Stan­dalone) arbeiten die Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen noch. Trotzdem ist 6G bereits ein Thema, so beschäf­tigt sich auch das Tech­nolo­gie­unter­nehmen LG mit diesem. Via Pres­semit­tei­lung infor­miert die deut­sche Nieder­las­sung des südko­rea­nischen Konzerns über seine erfolg­reiche 6G-Über­tra­gung via THz-Band­breite. Der Test wurde in Koope­ration mit dem Hein­rich-Hertz-Institut und der Tech­nischen Univer­sität Berlin durch­geführt.

Die beiden Einrich­tungen befinden sich recht nahe beiein­ander, was den Feld­ver­such in einer Außen­umge­bung begüns­tigt haben dürfte. Rund 100 Meter betrug die erreichte Entfer­nung der Daten­über­tra­gung. Um eben jene über­haupt erst voll­ziehen zu können, musste ein stabiles Signal über die Ultrab­reit­band-Frequenzen reali­siert werden. Gemeinsam mit dem HHI und dem IAF (Fraun­hofer-Institut für ange­wandte Fest­kör­per­physik) entwi­ckelte LG deshalb einen Leis­tungs­ver­stärker.

Tech­nische Details zum 6G-Feld­ver­such

Über den Leis­tungs­ver­stärker gelang eine stabile Signal­leis­tung von bis zu 15 dBm in einem Frequenz­spek­trum zwischen 155 GHz und 175 GHz. Die unter anderem auch bei gebräuch­lichen Routern einge­setzte Beam­forming-Tech­nologie kam eben­falls zum Einsatz und änderte die Signal­rich­tung je nach Kanal­ände­rung und Posi­tions­ände­rung. Ein Wechsel der Richt­antennen ermög­lichte die Kombi­nation der Ausgangs­signale mehrerer Leis­tungs­ver­stärker und die Über­tra­gung an bestimmte Antennen. Für 2025 ist die Stan­dar­disie­rung von 6G geplant, die anschlie­ßenden vier Jahre sollen der Kommer­zia­lisie­rung dienen.

Nicht nur in Berlin, sondern auch in Dresden und München macht 6G Fort­schritte.

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