TAL

Telekom will 12,90 Euro statt 10,50 Euro für die letzte Meile (aktualisiert)

Breko will Zusammenhang zwischen TAL und Endkundenpreis widerlegen
Von Ralf Trautmann mit Material von dpa und ddp

Die Konkurrenten der Deutschen Telekom sollen künftig nach dem Willen des Konzerns für die so genannte letzte Meile mehr Geld bezahlen. Die Gebühr für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) solle zum 1. April von jetzt 10,50 Euro netto auf 12,90 Euro angehoben werden und für fünf Jahre bis 2014 gelten. Einen entsprechenden Antrag will der Konzern noch heute der Bundesnetzagentur übermitteln, die über den Gebührensatz entscheiden muss. Zuletzt hatte die Netzagentur die Gebühr Ende März 2007 auf das aktuelle Niveau gesenkt, nachdem die Telekom zuvor eine Erhöhung von 10,65 Euro auf 12,03 Euro beantragt hatte.

Die Telekom begründet ihren Antrag mit den gestiegenen Kosten pro Anschluss: Diese kämen durch "anhaltende Verluste von Festnetzanschlüssen an Mobilfunk- und Kabelnetzbetreiber" zu Stande, denen "keine entsprechenden Einsparungen gegenüberstehen" und somit die Kosten pro Anschluss erhöhten. Zudem bedürfe es Investitionen in das Breitbandnetz, um der sich erhöhenden Nachfrage nach Bandbreite nachkommen zu können. Nur über eine Erhöhung der TAL-Entgelte könne daher "der Betrieb und die Bereitstellung einer flächendeckenden Infrastruktur finanziert werden." Daneben macht das Unternehmen unter anderem auch Kosten für den "sozialverträglichen Personalumbau" geltend.

Derweil veröffentlicht der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) heute eine Studie, die einen von der Deutschen Telekom "suggerierten" Zusammenhang zwischen verschärfter Regulierung der TAL und einem weiteren Absinken der Entgelte für Endkunden sowie einer "mangelnden Investitionsbereitschaft in neue Netze" widerlegen soll. Es zeige sich vielmehr, dass von Anfang 2006 bis Ende 2008 die Entgelte für Endkunden bei Breitband-Doppelflat-Angeboten um über 30 Prozent gesunken seien, während die Entgelte für das TAL-Vorleistungsprodukt im selben Zeitraum lediglich um 1,3 Prozent zurückgegangen seien.

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