Verschärfte Sanktionen: Huawei wächst langsamer
Huawei hat in Shenzen aktuelle Wirtschaftszahlen vorgelegt.
Foto: Picture Alliance / dpa
Nach einer Verschärfung der Sanktionen durch die USA ist der chinesische Technologie-Riese Huawei im dritten Quartal langsamer gewachsen. Das meldet die Deutsche Presse Agentur (dpa). Hatte der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr noch um 13,1 Prozent zugelegt, lag das Plus im Jahresvergleich bis Ende September nur noch bei 9,9 Prozent. dpa stützt sich auf die Geschäftszahlen, die der Telekommunikations- und Technologie-Konzern im südchinesischen Shenzhen heute vorlegte.
Nettomarge 8 Prozent
Huawei hat in Shenzen aktuelle Wirtschaftszahlen vorgelegt.
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Demnach setzte Huawei im Zeitraum von Januar bis September 671,3 Milliarden Yuan (umgerechnet etwa 85 Milliarden Euro) um. Die Nettomarge, also der Anteil, der vom Umsatz letztlich als Gewinn übrig bleibt, lag laut Mitteilung in den ersten neun Monaten bei 8 Prozent. Nähere Angaben zum Gewinn selbst machte das Unternehmen nicht.
Wie schon mehrfach berichtet, hatte die US-Regierung im Juli und zuvor seine Sanktionen gegen Huawei weiter verschärft, in der Hoffnung, dem chinesischen Konzern den Zugang zu jeglichen Chips aus internationaler Produktion kappen zu können.
Laut der Regelung dürfen an Huawei grundsätzlich keine Chips mehr geliefert werden, die mit Hilfe amerikanischer Software entworfen oder mit amerikanischer Technik gefertigt wurden. Chinesische Firmen sind laut Analysten bisher noch nicht in der Lage, ähnlich fortschrittliche Chips zu produzieren.
Lieferkette unter Druck
In einer Mitteilung zu den Quartalszahlen ging Huawei zwar nicht direkt auf die US-Strafmaßnahmen ein, schrieb aber, dass die globale Lieferkette von Huawei stark unter Druck geraten sei, während die Welt mit der Corona-Pandemie kämpfe. Produktion und Betrieb stünden "vor großen Herausforderungen". Das Unternehmen bemühe sich weiterhin, "Lösungen zu finden, zu überleben, voranzukommen und seinen Verpflichtungen gegenüber Kunden und Lieferanten nachzukommen".
Schon länger werfen die USA dem Hersteller Huawei offiziell unter anderem Spionage vor, was der Konzern entschieden zurückweist. Klare Beweise konnten bislang nicht vorgelegt werden. US-Präsident Donald Trump nannte das Unternehmen "Spy-wei". Huawei unterliegt seit 2019 US-Sanktionen, die schrittweise verschärft wurden.
Wie schon mehrfach erläutert, könnten diese Sanktionen am Ende auf US-Unternehmen zurückschlagen, wenn die chinesische Wirtschaft eigene Betriebssysteme und Chips entwickeln wird.