Huawei: Wichtige Partner weg, Handy-Produktion gesenkt
Huawei kriegt keinen LPDDR-RAM mehr von Samsung
Samsung
Kaum eine Woche vergeht ohne neue Hiobsbotschaften für Huawei. Das Verbot der US-Regierung, mit ihren Technologien hergestellten Komponenten an den China-Hersteller zu verkaufen, zieht weitere Kreise. Nachdem Huawei bereits hinsichtlich seiner Chipsätze in der Bredouille steckt, gibt es bald Auswirkungen auf Displays und Speicher. Samsung und LG mussten die Belieferung des chinesischen Konzerns mit Bildschirm-Panels einstellen, Samsung und SK Hynix die Belieferung mit RAM-Bausteinen. Einem Nachrichtenmagazin zufolge zog Huawei bereits die erste Konsequenz und plant, 2021 nur 50 Millionen Smartphones zu produzieren.
Huawei kommt immer mehr in Bedrängnis
Huawei kriegt keinen LPDDR-RAM mehr von Samsung
Samsung
Die wirtschaftliche Odyssee des Herstellers wirkt mittlerweile wie eine schleichende Hinrichtung, mit den USA als Henker. Nach den fehlenden Google-Apps und dem Chipsatz-Engpass drohen nun Lieferengpässe bei Displays und Arbeitsspeicher. Reuters berichtet, dass Samsung und LG die Versorgung Huaweis mit Bildschirm-Panels gestoppt haben. Nicht aus freien Stücken, sondern aufgrund von Druck durch die US-amerikanische Regierung. Ab dem 15. September darf keine Hardware jedweder Art an Huawei verkauft werden, wenn diese mit Technologien der Vereinigten Staaten konstruiert wurde.
LG kommentierte, dass man ohnehin nur eine begrenzte Stückzahl an Displays an das China-Unternehmen abtritt. Samsung verweigerte bisher eine Aussage. Laut Chosun drohten weiterhin Samsung und SK Hynix Sanktionen, sollten diese künftig Halbleiterprodukte an Huawei liefern. Entsprechend beendeten die beiden südkoreanischen Konzerne die Zusammenarbeit. SK Hynix produziert unter anderem Smartphone-Arbeitsspeicher wie LPDDR4, LPDDR4X und LPDDR5. Samsung konstruiert neben Flash-Speicher ebenfalls letztgenannte RAM-Arten.
Huaweis Smartphone-Produktion angeblich drastisch gesenkt
TheElec weist in einem Bericht auf eine alarmierende Entwicklung bei Huaweis Smartphone-Plänen hin. Im Vergleich zu 2020 soll die Firma die Produktion ihrer cleveren Telefone um 74 Prozent gesenkt haben. Lediglich 50 Millionen Smartphones seien für 2021 angedacht. Die drastische Maßnahme soll eine direkte Reaktion auf die Auswirkungen der US-Sanktionen sein. Huawei fertigte als aktueller Smartphone-Marktführer bislang 190 Millionen Einheiten in diesem Jahr. Im Vorjahr waren es 240 Millionen Einheiten.
Das Geschäft in Europa litt bereits unter dem Verbot der Google-Apps, das Kerngeschäft in China ist aber durch die jüngsten Entwicklungen ebenfalls bedroht. Der Hersteller muss sich nun um adäquaten Ersatz für die Lücken bei seinen Zulieferern kümmern. Ein Analyst hält einen Ausstieg Huaweis aus der Smartphone-Sparte für möglich.