Überraschend

T-Mobile US überrascht in drittem Quartal

Telekom Chef Tim Höttges kann sich über gute Nach­richten aus den USA freuen. Die Zahlen sind dort besser als je gedacht.
Von dpa /

Der Mobil­funker T-Mobile US hat sich im dritten Quartal deut­lich besser geschlagen als gedacht. So verdiente die Tochter der Deut­schen Telekom operativ ohne Verzer­rung durch die Endge­räte-Vermark­tung (im Börsen­jargon "berei­nigtes Core Ebitda") knapp 7,6 Milli­arden US-Dollar und damit rund 12,2 Prozent mehr, wie T-Mobile US heute (Orts­zeit) in Bellevue (US-Bundes­staat Washington) mitteilte. Flagship Store von T-Mobile USA "Americas Network". Die meisten US-Amerikaner realisieren gar nicht, dass dahinter ein deutsches Unternehmen steckt. Flagship Store von T-Mobile USA "Americas Network". Die meisten US-Amerikaner realisieren gar nicht, dass dahinter ein deutsches Unternehmen steckt.
Foto: Picture Alliance/dpa
Bran­chen­kenner waren von fast einer Milli­arde Dollar weniger ausge­gangen. Die Zahl der neuen Mobil­funk­ver­träge nach Abzug von Kündi­gung lag bei 850.000, was eben­falls deut­lich über den Erwar­tungen war.

Beim soge­nannten Core Ebitda handelt es sich um das Betriebs­ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschrei­bungen ohne Finan­zie­rungs­pro­gramme, die T-Mobile bei der Inte­gra­tion der ehema­ligen Sprint-Kunden gleich mit über­nommen hatte.

Prognose leicht erhöht

Das Unter­nehmen will sein Leasing­geschäft schritt­weise zurück­fahren. Unter dem Strich verdiente T-Mobile US im dritten Quartal rund 2,1 Milli­arden Dollar nach knapp 510 Millionen im Vorjahr. Die große Diskre­panz liegt an deut­lich höheren Kosten, die im Vergleichs­zeit­raum ange­fallen waren und so den Vorjah­res­wert verzerren.

Für das laufende Jahr erhöhte T-Mobile wie bereits in nahezu jedem Quartal die Prognose leicht. T-Mobile-US-Unter­neh­mens­chef Mike Sievert will nun 5,7 bis 5,9 Millionen neue Vertrags­kunden im Gesamt­jahr 2023 für sich gewinnen.

T-Mobile the Uncar­rier

T-Mobile USA tritt in den USA als "Uncar­rier" auf, der alles anders als die herkömm­lichen Anbieter macht - in etwa vergleichbar mit der von o2 einge­stampften Kult­marke simyo. Der noch von Rene Ober­mann einge­stellte legen­däre T-Mobile-US Firmen­chef John Legere war gerne auf Pres­sekon­ferenzen seiner Konkur­renz im magen­tafar­benen T-Shirt mit riesigem Logo aufge­taucht und hatte dort für "Aufsehen" gesorgt. Nach der erfolg­rei­chen Fusion von US-Sprint und T-Mobile US hatte sich Legere ins Privat­leben zurück­gezogen.

In Deutsch­land sieht es für Telekom Prepaid-Kunden nicht so gut aus. Die Kondi­tionen können sich verschlech­tern.

Mehr zum Thema Quartalszahlen