Zwischenstand

Versteigerung: UMTS-Frequenzen werden jetzt auch teuer

Weiterhin Stillstand bei 800-MHz-Frequenzen
Von Thorsten Neuhetzki

Die Versteigerung der neuen Mobilfunkfrequenzen in Mainz ist für diese Woche beendet. Aufgrund des morgigen Feiertages hat die Bundesnetzagentur beschlossen, dass es erst am kommenden Montag weitergehen wird. Aktuell bieten die vier zum Bieten berechtigten Anbieter Telekom, Vodafone, E-Plus und o2 in der Summe 3,25 Milliarden Euro. Dabei hat sich das Bietverhalten in den vergangenen Tagen verändert.

Nachdem sich die Mobilfunker zu Beginn der Auktion vor allem auf Gebote im Bereich der Digitalen Dividende um 800 MHz konzentriert haben, ist in diesem Frequenzbereich seit einigen Tagen Ruhe eingekehrt. Dafür sind nun die Preise für freie Frequenzblöcke im 2-GHz-Bereich nach oben geschnellt. Dieser Block wird für UMTS genutzt und ermöglicht den Anbietern, ihre bestehenden Netze mit weiteren Frequenzen zu versorgen, ohne ein komplett neues Netz aufbauen zu müssen. Die Gebote liegen hier derzeit bei 55 bis 64 Millionen Euro für einen Block mit 2x4,95 MHz Bandbreite.

Um 20 Millionen kostet ein Block im 1,8 GHz-Bereich, der für GSM-Netze genutzt werden kann. Aktuell ist die Telekom Höchstbietender für drei Blöcke á 2x5 MHz im GSM-Bereich. Ein Block liegt im Moment bei E-Plus, bei einem weiteren wurde das Gebot zurück gezogen, er ist vakant. Im UMTS-Bereich ist o2 derzeit Höchstbietender bei zwei Blöcken, Vodafone und E-Plus bieten auf je einen Block.

Steigendes Interesse an 2,6-GHz-Frequenzen

GSM/UMTS-Sendemast GSM/UMTS-Sendemast
Foto: o2
Ebenfalls in Interesse der Anbieter gerückt sich die Frequenzblöcke im 2,6-GHz-Bereich. Hier könnten die Anbieter LTE-Netze errichten, die zwar keine große Reichweite haben, dafür aber punktuell hohe Bandbreiten per Funk übertragen. Das unterscheidet diese Frequenzen von denen um 800 MHz, auf denen auch LTE mit hoher Bandbreite realisiert werden kann. Die Reichweite des Netzes ist aber größer, der Netzaufbau daher günstiger. Ein Frequenzblock im 2,6-GHz-Bereich kostet aktuell etwas mehr als 17 Millionen Euro.

Voraussichtlich wird sich die Auktion noch einige Tage hinziehen. Es bedarft derzeit vermutlich nur eines einzigen Gebotes im 800-MHz-Bereich, um den derzeitigen Bieter-Frieden dort wieder zu brechen. Bliebe es beim heutigen Stand, hätten Telekom und Vodafone jeweils zwei Frequenzblöcke, E-Plus und o2 jeweils einen. Ein Block kostet hier zwischen 410 und 463 Millionen Euro.

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