Absage

Telekom: Glasfaserausbau in Münster gescheitert

Vorvermarktung in vier anderen Städten war erfolgreich
Von Thorsten Neuhetzki

Der aktuelle Vorvermarktungsstand in anderen Städten Der aktuelle Vorvermarktungsstand in anderen Städten
Screenshot: teltarif.de
Im westfälischen Münster wird es kein Glasfasernetz der Deutschen Telekom geben. Das gibt das Bonner Unternehmen selbst auf seiner Glasfaser-Seite bekannt. Bis zuletzt hatte das Unternehmen versucht, 4 800 Münsteraner von einem Vorvertrag zu überzeugen. Diese Vorverträge seien notwendig, um das Netz wirtschaftlich aufbauen zu können. Da die Grenze nicht erreicht wurde, gibt man der Stadt nun eine Absage.

Der aktuelle Vorvermarktungsstand in anderen Städten Der aktuelle Vorvermarktungsstand in anderen Städten
Screenshot: teltarif.de
Eigentlich sollten Vorverträge bis zum 31. März bei der Telekom vorliegen. Aktuell laufen die Vorvermarktungen in drei Städten noch. Dabei handelt es sich um Kempten (aktuell 61 Prozent der geforderten Verträge unterzeichnet), Kiel (94 Prozent) und Aschaffenburg (74 Prozent). In Amberg wurde die Grenze bereits überschritten. Nach Angaben der Telekom startete die Vermarktung in Kempten und Aschaffenburg einen Monat später, weswegen sie hier auch einen Monat länger läuft. In Kiel hat sich das Unternehmen aufgrund des fast erreichten Ziels zu einer Verlängerung entschlossen. Die Telekom betonte gegenüber teltarif.de, dass in zahlreichen Städten die geforderten Vertragszahlen erreicht wurden. Dabei handelt es sich umd Amberg, Freising, Friedirchsdorf und Gummersbach. Hier sollen die Glasfasernetze ausgebaut werden.

In Münster fehlten fast 2 000 Verträge

In Münster sah die Telekom offenbar keine Chance mehr, die Schwelle zu erreichen. Nach Angaben der Münsterschen Zeitung zählte die Telekom 2 888 Verträge, 4 800 seien notwendig gewesen. In Kiel hingegen fehlen aktuell lediglich 135 Verträge.

Die von den Kunden in Münster unterschriebenen Verträge sind somit nichtig. Interessierte Kunden sollen jedoch angesprochen werden und es soll geprüft werden, ob der Anschluss auf anderem Wege schneller geschaltet werden kann. So vermarktet die Telekom in Münster beispielsweise auch VDSL, das immerhin bis zu 50 MBit/s bietet. Diese Tatsache und dass es sich bei Münster um eine Studentenstadt handelt, könnten dazu geführt haben, dass die Telekom nicht genügend Verträge bekam. Zudem bietet unitymedia mit Speedoption bis zu 150 MBit/s im Downstream.

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