Ratgeber: Handy-Navigation im Urlaub
Anfangs von den Mitbewerbern auf dem Navigationsmarkt eher müde belächelt, haben sich
Handy-Navigations-Systeme in den vergangenen beiden Jahren zur
ernstzunehmenden Konkurrenz von PNDs oder gar
Festeinbauten gemausert. Der Vorteil: Sie sind handlich
und fast immer mit dabei. Teilweise haben sie mittlerweile einen
GPS-Empfänger integriert, ansonsten werden sie über
Bluetooth mit einer GPS-Maus gekoppelt, die ab rund 30 Euro
in diversen Online-Shops erhältlich
ist.
Navigation mit dem Nokia-Handy
Foto: Nokia
Im Prinzip unterscheidet man zwei unterschiedliche Systeme. Die Onboard-Lösung, die mittels microSD-Karte das Landkartenmaterial gespeichert hat. Dieses System findet immer häufiger Anwendung und ist für nahezu alle Windows-Mobile- oder Symbian-basierten Handys erhältlich. Oder als Offboard-System, das die Routen über externe Server ermittelt und dann wahlweise mittels Karten- oder nur via Piktogramm-Führung ans gewünschte Ziel leitet. Voraussetzung an das Mobiltelefon: Es muss Java unterstützen.
Hinzu gesellt sich auch noch die Hybridversion: Während die Navigation Onboard erfolgt, werden zusätzliche Informationsdienste, wie Verkehrsmeldungen, Blitzerinfos oder Geschwindigkeitsbegrenzungen von externen Servern via Handy-Datenverbindungen geladen und fließen in die Routenführung mit ein. Die Aktualisierungsintervalle der jeweiligen Dienste lassen sich übers Menü auswählen.
Europaweit navigieren
TomTom Navigator 7
Screenshot: TomTom
Wer sich auf eine Onboard-Variante verlässt, der kann aus einer Vielzahl von Anbietern wählen.
Navigon offeriert den Mobile Navigator 7,
TomTom hält mit dem Navigator 7 – leider
nur für Windows-Mobile-Handys - dagegen, Branchenprimus Nokia vermarktet
seine Nokia Maps, die ab der jetzt in den Handel kommenden Version 3.0 Ovi-Karten heißen
wird.
Ein neuer, interessanter Kandidat ist der im März erstmals auf der CeBIT angetretene slowakische Sygic-Konzern, der sich ebenfalls ein Stück vom Handy-Navigations-Kuchen sichern möchte und auf seiner Homepage Testkandidaten für seine Navigations-Lösung sucht. Route 66 [Link entfernt] bietet seinen Mobile 8 an. Offboard-Lösungen sind in letzter Zeit etwas aus der Mode gekommen. So verzichtet Falk [Link entfernt] beispielsweise auf weitere Entwicklungen beim ActivePilot. Die Idee, jede einzelne Route für einen Pauschalpreis zu offerieren, hat sich nicht durchgesetzt.
Dasselbe Programm, allerdings kostenlos, gibt es immer noch von Ö-Navi. Die Installation ist einfach und erfolgt via SMS. Eine weitere Lösung offeriert Skobbler. Wer auf der Homepage seine Handy-Nummer eingibt, bekommt eine SMS mit einem Download-Link geliefert, der das Programm dann auf dem Handy installiert.
Kostenfalle Datentransfer
Wie bei Skobbler schon angedeutet, sind die Offboard-Lösungen immer auf Donwloads angewiesen. Das heißt, jede Strecke muss vom externen Server angefordert werden. Hinzu kommen Aktualisierungen, beispielsweise wenn ein Stauwarner aktiviert wurde. Leichter tun sich da die Onbaord-Varianten, die die Route ja von der microSD-Karte wählen. Doch alle weiteren Dienste für die Hybridvarianten schlagen hier ebenfalls mit Datenverbindungen via GPRS oder UMTS zu Buche. Mancher Mobilfunkanbieter, bei dem der Kunde keinen besonderen Datentarif gebucht hat, bitte dafür kräftig zur Kasse.
Für den Urlaub im Ausland hat die Regulierungsbehörde zwar den Preisriegel vorgeschoben, allerdings nur für die Roaming-Großhandelspreise. Ob diese die vergünstigten Konditionen an ihre Nutzer weitergeben, bleibt ihnen bislang selbst überlassen. Unser Tipp daher: Unbedingt beim eigenen Netzbetreiber oder Provider vor der Urlaubsfahrt die Preise erfragen, ansonsten könnte man eine böse Überraschung bei der nächsten Rechnung erleben. Über vergleichsweise günstige Daten-Roaming-Optionen der Netzbetreiber informiert Sie unser aktueller Tarifvergleich.
Auf der folgenden Seite stellen wir Ihnen ausgewählte Navigations-Programme fürs Handy mit Funktionen und Preisen vor.