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Limousine SU7: Xiaomi will E-Auto-Verkauf bald starten

Apple hat seine Pläne für ein eigenes Elek­tro­auto begraben. Dass es auch anders geht, zeigt der chine­sische Konkur­rent Xiaomi. Der Konzern will noch im März den Verkauf der Limou­sine SU7 starten.
Von / mit Material von dpa

Der chine­sische Tech­nolo­gie­kon­zern Xiaomi will noch im März mit dem Verkauf seines ersten selbst entwi­ckelten Elek­tro­autos beginnen. Firmen­gründer Lei Jun nannte kürz­lich im sozialen Netz­werk Weibo den 28. März als Start­termin für die Limou­sine SU7. Die Aktien von Xiaomi legten im Anschluss an der Hong­konger Börse deut­lich zu.

Auto mit BAIC entwi­ckelt

Xiaomi, in China vor allem für Smart­phones und andere Elek­tro­geräte bekannt, hatte vor drei Jahren den Einstieg in den Markt für Elek­tro­autos ange­kün­digt und mit der Entwick­lung eines eigenen Fahr­zeugs begonnen. Der SU7, der gemeinsam mit dem chine­sischen Auto­her­steller BAIC produ­ziert wird, wurde im Dezember vorge­stellt. Xiaomi Auto auf dem MWC 2024 Xiaomi Auto auf dem MWC 2024
Bild: teltarif.de

Welche Reich­weite ist zu erwarten?

Bei Elek­tro­autos fragen die meisten Einsteiger nach der Reich­weite. Diese ist von vielen Faktoren abhängig. Hier spielen Außen­tem­peratur, Wetter­lage und gefah­rene Geschwin­dig­keiten eine wich­tige Rolle.

Für den SU7 (Basis) liegt nach der in Europa übli­chen WLTP-Norm noch kein Wert vor. Die chine­sische Einstu­fung nach CLTC nennt eine Reich­weite von 668 km (Akku­größe 73,6 kW).

Welche tech­nischen Daten sind zu erwarten?

Dem Vernehmen nach soll das preis­güns­tigere Basis­modell mit 400-Volt-Technik und einem Hinter­rad­antrieb (220 kW Motor­leis­tung) gelie­fert werden, was ein Dreh­moment von 400 Nm ergeben soll. Damit wäre das Auto in 5,28 Sekunden von null auf 100 km/h, bei 210 km/h würde abge­regelt.

Das Spit­zen­modell soll "SU7 Max" heißen. Hier kommt die moder­nere leis­tungs­fähi­gere 800-Volt-Technik zum Einsatz. Im diesen Modell sind zwei E-Motoren aktiv (Allrad­antrieb), deren Leis­tung wird mit 495 kW oder 838 Nm Dreh­moment ange­geben. Damit vergehen nach Herstel­ler­angaben 2,78 Sekunden bis Tempo 100 km/h und erst bei 265 km/h wäre dann Schluss. Dafür ist die Batterie dann auch größer (101 kWh, soge­nannte Qilin-NMC-Technik des Herstel­lers CATL), sie soll nach CLTC bis zu 800 Kilo­meter Reich­weite erlauben. Die konkrete Lade­leis­tung wurde nicht ange­geben, Xiaomi rechnet vor, 390 km Reich­weite in 10 Minuten nach­geladen werden könnten, nach 15 Minuten kämme man schon 510 Kilo­meter. Da reichts nicht mal mehr für einen gemüt­lichen Kaffee.

Was wird das Auto kosten?

Als Preis für den chine­sischen Markt wurden für das Einstei­ger­modell umge­rechnet 40.000 Euro genannt. Sollte das Auto nach Europa und speziell Deutsch­land kommen, dürfte der Preis aller­dings etwas darüber liegen. Einen unge­fähren Liefer­termin für Europa und den Rest der Welt nannte Xiaomi noch nicht.

Apple ist ausge­stiegen

Erst kürz­lich wurde bekannt, dass der iPhone-Konzern Apple die Arbeit an einem eigenen Elek­tro­auto nach mehr­jäh­riger Entwick­lung einge­stellt hat.

Deut­sche Auto­bauer unter Druck

China ist der welt­weit wich­tigste Markt für E-Autos und entspre­chend hart umkämpft. Der chine­sische Auto­bauer BYD und der US-Konzern Tesla kämpfen um die Markt­füh­rer­schaft. Zudem sind in den vergan­genen Jahren zahl­reiche neue chine­sische E-Auto­marken entstanden. Viele der Firmen bieten hohe Rabatte auf ihre Fahr­zeuge, um im Geschäft zu bleiben.

Die deut­schen Auto­bauer, die in China lange vor allem mit Verbren­nungs­motoren erfolg­reich waren, geraten unter Druck. Nicht nur auf dem Heimat­markt nehmen ihnen die Chinesen Markt­anteile mit ihren E-Autos ab. Einige chine­sische Unter­nehmen haben bereits begonnen, nach Europa und in andere Auslands­märkte zu expan­dieren.

In einer weiteren Meldung lesen Sie: Handys und Sirenen: Landes­weiter Warntag in NRW.

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